Gleitzeit soll nicht nur gut für Arbeitnehmer sein, auch für Schüler rückt das Thema in den Fokus. An einem Gymnasium im baden-würtembergischen Plochingen wird Gleitzeit getestet. Demnach könnten Schüler künftig an zwei Tagen selbst entscheiden, wann sie zum Unterricht erscheinen.
SWR1: Wäre das was – Gleitzeit an Schulen in Rheinland-Pfalz?
Sarah Dowidat: Das könnte man auf jeden Fall mal probieren und ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Es könnte sich positiv auf die Lernatmosphäre und auf die Noten auswirken.
SWR1: Es ist ja bekannt, dass diese frühen Schulzeiten für Kinder und Jugendliche eher ungeeignet sind. Meinst Du, das würde etwas bringen was die Leistung angeht?
Dowidat: Ja, auf jeden Fall, da jeder Mensch unterschiedlich ist. Es gibt Morgen-Menschen. Es gibt Menschen, die eher länger schlafen und dafür gerne eher länger wach bleiben. Deswegen wäre das auf jeden Fall ein Versuch wert.
SWR1: Wenn jetzt jeder kommt, wann er will - das klingt nach Chaos…
Dowidat: Das muss nicht unbedingt Chaos sein. Man kann es auch sehr gut organisieren. Ich denke, sobald jeder zu seiner Zeit kommt, sind die Leute ausgeschlafen und haben auch Spaß am Unterricht. Dann ist da kein Chaos.
SWR1: Aber wenn in der ersten Stunde etwas Wichtiges gemacht wird und viele kommen erst in der zweiten Stunde, dann muss man denen das wieder erklären…
Dowidat: Ja, auf jeden Fall. Aber ich denke auch, dass man gucken könnte, dass die wichtigen Dinge eher später gelegt werden. Oder es werden Angebote gemacht, dass man sich den Stoff gegenseitig erklärt. Davon kann man ja auch wieder was lernen.
SWR1: Ist das ein Thema, das ihr das an der Schule besprecht, wenn dieser Test in Baden-Württemberg läuft?
Dowidat: Das könnte ich mir durchaus vorstellen, dass wir das besprechen. Aber genau weiß ich das noch nicht.
Das Gespräch führte Michael Lueg.
Zur Homepage der Landesschüler*innenvertretung RLP.