Testsieger Preis-Leistung
SWR1: Es gab acht Mal ein "sehr gut" und 18 Mal ein "gut". Welche Wässer sind für Sie die Testsieger in Preis und Leistung?
Janine Schlenker: Preis-Leistungs-Testsieger sind natürlich die günstigen Wässer, die man ab 0,18 Euro pro Liter bei den Eigenmarken von Kaufland ("K-Classic Medium"), Lidl ("Saskia Jessen Medium"), Penny ("Medium Quintus Quelle") oder Aldi ergattern kann.
Kritische Stoffe
SWR1: Haben sie auch Beanstandungen wie Rückstände von Medikamenten oder aus der Landwirtschaft in Wässern gefunden?
Schlenker: Test-Verlierer haben wir auch. Das sind zwar nur drei Produkte, aber wir haben zum Beispiel im DM Mineralwasser "Ivorell" aus dem Verpackungsmaterial Benzol und Acetaldehyd nachweisen können und das hat darin einfach nichts zu suchen. (Anmerkung der Redaktion: Bei Benzol und Acetaldehyd handelt es sich um zwei potenziell krebserregende Stoffe, die aus dem PET-Kunstoffmaterial der Flasche ins Wasser geraten sein können.)
Mineralstoffgehalt
SWR1: Wem es auf einen guten Mineralstoffgehalt ankommt – welche Wässer empfehlen Sie da?
Schlenker: Mineralstoffreich sind leider nur die wenigsten Wässer. Das ist leider beim Mineralwasser nicht vorgeschrieben, wie viel Mineralstoffe sie enthalten sollen. Wem es darauf ankommt, der sollte zu den Wässern von Gerolsteiner, Rossbacher oder Naturquelle Medium greifen.
Glas oder Plastik?
SWR1: In der Glas- oder Plastik-Flasche? Macht das einen Unterschied in der Qualität des Wassers aus?
Schlenker: Das kann etwas ausmachen, macht es aber im Regelfall nicht. Fast alle Wässer waren, egal ob Glas oder PET, hinsichtlich der Verpackung einwandfrei. Sollte man die Glasmehrwegflaschen bevorzugen, dann unbedingt Mineralwasser aus der Region kaufen, damit die Transportwege der schweren Glasflasche möglichst gering bleiben.
Was ist ökologisch sinnvoller?
Ähnlicher Meinung ist auch SWR Umweltredakteurin Janina Schreiber. Durch das Glas könne Wasser in der Flasche nicht verändert werden, anders als das bei Plastikflaschen der Fall ist, "deshalb ist die Glasflasche geschmacklich und gesundheitlich die unproblematischste". Auch unter ökologischen Gesichtspunkten liegt die Glasflasche grundsätzlich vorne, sagt Schreiber: "Glasflaschen sind meistens Mehrweg, das macht ökologisch mehr Sinn als Einweg, aber da fällt auch der Transport ins Gewicht. Das heißt, wenn Sprudel in einer Mehrwegflasche, dann am besten aus einer regionalen Quelle."
Um die Bedenken um Rückstände und Umweltaspekte zu umgehen, empfiehlt Schreiber das Wasser aus der Leitung. "Bei uns in Deutschland können wir unbedenklich den Wasserhahn aufdrehen und das Wasser trinken. Das Wasser wird gut kontrolliert und muss nicht abgefüllt oder transportiert werden". Das Einzige, was bei der Verwendung von Leitungswasser ins Gewicht falle, seien die Pumpen, die Elektrizität brauchen. Dennoch: "Die Emissionen sind generell geringer und es ist auch noch günstiger, als wenn wir das Wasser in Flaschen kaufen."
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Frank Jenschar.
Weitere Informationen von Stiftung Warentest
Weitere Verbrauchertests zum Thema Mineralwasser für die Sorten Classic, Medium und Still finden Sie auf der Webseite der Stiftung Warentest.