Warum die Heizung entlüften?
Zentralheizungen funktionieren nach einem einfachen Prinzip: In einem geschlossenen Kreislauf wird Wasser erwärmt und umgewälzt. Das Wasser erwärmt dann die Heizkörper und die geben die Wärme in den Raum ab.
Hohe Energiekosten 7 Tipps: So heizen Sie richtig
Das Heizen verbraucht rund 70 Prozent des Energieverbrauchs im Bereich Wohnen. Richtiges Heizen und Lüften helfen, den Energieverbrauch zu senken. Unsere Tipps zeigen, wie es geht.
Durch vorhandene Verschraubungen etc. sammelt sich, meist am höchsten Punkt, Luft im System an. Die verhindert den optimalen Durchfluss des heißen Wassers und mindert die Heizleistung, was zusätzlich Energie kosten kann. Zusätzlich gibt es oft störende Fließ-, oder Blubbergeräusche. Grund genug, jetzt zum Beginn der Heizperiode die Heizkörper bestmöglich zu entlüften.
Entlüftungsschlüssel: Die gibt es in verschiedenen Ausführungen, mit und ohne Reservoir für ein paar Euro im Baumarkt.
Live-Hack: Befestigt einen Schlüsselanhänger am Schlüssel und hängt ihn zu euren anderen Schlüsseln ans Schlüsselbrett. Sonst sucht ihr garantiert danach.
Außerdem braucht ihr einen Behälter und altes Frotteetuch, um überflüssiges Heizwasser aufzufangen.
Habt ihr feuchtigkeitsempfindliche Bodenbeläge wie Teppich oder Laminat, solltet ihr den Bereich um das Entlüftungsventil entsprechend mit Tüchern auslegen.
Vorsicht beim Entlüften der Heizung!
Bevor ihr anfangt, folgender Hinweis: Das Wasser im Heizkreislauf ist bis zu 60 Grad heiß und steht unter Druck. Arbeitet also entsprechend vorsichtig, oder überlasst das Entlüften dem Fachbetrieb.
Hilfe, das Entlüftungsventil fehlt!
Ältere Systeme haben zum Teil keine Entlüftungsventile und müssen über fünfeckige Schrauben am Ende des Radiators mit einer Zange entlüftet werden. Da diese Art der Entlüftung ein hohes Verbrennungsrisiko birgt, raten wir dazu, das dem Installateur zu überlassen!
Rund eine Stunde bevor ihr mit dem Entlüften beginnen möchtet, solltet ihr die Umwälzpumpe abschalten und alle Thermostatköpfe vollständig öffnen, damit sich die Luft im System sammeln kann und nicht weiter mit umgewälzt wird.
Erstreckt sich eine Heizungsanlage über mehrere Stockwerke, so beginnt ihr mit dem Entlüften an dem Heizkörper, der am nächsten an der Heizungsanlage verbaut ist und arbeitet euch dann nach oben.
Achtet auch darauf, dass die Heizung den vorgeschriebenen Wasserdruck hat, das erleichtert den Entlüftungsvorgang.
Ist es nicht möglich, die Umwälzpumpe zu deaktivieren, zum Beispiel in Mietwohnungen, dann sollten alle Thermostate beim Entlüften vollständig geschlossen sein.
Das Entlüften der Heizung
Die Heizkörper werden entlüftet, indem ihr mit dem Entlüftungsschlüssel das Entlüftungsventil (gegen den Uhrzeigersinn) vorsichtig (!) öffnet, bis die Luft beginnt, mit einem Zischen zu entweichen. Wenn die Luft raus ist und nur noch Wasser nachkommt, das Ventil wieder schließen. Zum Auffangen des Wassers, solltet ihr eine Schale oder ein Tuch bereithalten.
Tipps aus der Praxis: Legt vorher einen Lappen um das Entlüftungsventil und den ggf. davon abstehenden Ablaufnippel. Damit verhindert ihr auch, dass spritzend austretendes Wasser Spuren an der Wand hinterlässt.
Noch einmal der Hinweis: Die entweichende Luft und das Wasser können sehr heiß sein! Es besteht Verbrühungsgefahr.
Sind alle Heizkörper entlüftet, die Umwälzpumpe wieder einschalten und den Wasserdruck auf dem System kontrollieren. Dann kontrollieren, ob alle Entlüftungsventile an den Radiatoren auch dicht sind und ob die Heizkörper richtig warm werden. In der Praxis hilft oft nur, den gesamten Vorgang mehrfach zu wiederholen.