Der Herbst ist da in Rheinland-Pfalz und angesichts der stark gefallenen Temperaturen sind viele Heizungen wieder im Einsatz. Dabei gestaltet sich der Übergang in die kalte Jahreszeit deutlich unaufgeregter als noch von zwei Jahren, als der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu explodierenden Energiepreisen führte.
Die Preise haben sich mittlerweile wieder eingependelt, liegen allerdings noch deutlich höher als 2021. Energiesparen ist also weiter ein Gebot der Stunde.
Aber wann müssen Vermieter heizen, wie hoch liegen idealerweise die Raumtemperaturen und was ändert sich bei den gesetzlichen Vorgaben in diesem Winter? Hier die Antworten:
Wann müssen Vermieter heizen?
Wann müssen Mieter heizen?
Wie hoch sollte die Raumtemperatur sein?
Vier von fünf Haushalten in RLP heizen mit Gas oder Öl
Wie ist die Gasversorgung in Deutschland?
Wie sind derzeit die Preise für Gas, Öl und Pellets?
Soll ich jetzt tanken?
Was muss bei Kaminöfen beachtet werden?
Wann müssen Vermieter heizen?
Vermieterinnen und Vermieter müssen sicherstellen, dass die Heizungen in den Wohnungen funktionsfähig sind - auch außerhalb der Heizperiode. Gesetzliche Regelungen zu Dauer der Heizperiode gibt es in Deutschland nicht, laut gängiger Rechtsprechung liegt diese Zeit aber zwischen Anfang Oktober und Ende April. Mietwohnungen und -häuser müssen in dieser Zeit auf 20 bis 22 Grad Celsius geheizt werden können.
Wann müssen Mieter heizen?
Für Mieterinnen und Mieter gibt es keine Heizpflicht. Sie müssen allerdings dafür sorgen, dass ihre Heiz- und Lüftungsroutinen nicht der Bausubstanz schaden. Sie sollten also Mindesttemperaturen in den Wohnräumen einhalten, um Schimmelbefall oder einem Rohrbruch vorzubeugen. Sorgen zu niedrige Temperaturen für Feuchtigkeit oder Schimmelbildung, kann die Beseitigung auf Kosten der Mieter gehen.
Wie hoch sollte die Raumtemperatur sein?
Das Temperaturempfinden der Menschen ist unterschiedlich. Nach Angaben vieler Expertinnen und Experten liegt ein gutes Wohnklima bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.
Dabei sollten die verschieden genutzten Räume auch unterschiedliche Temperaturen haben. So empfiehlt die gemeinnützige Energie-Beratungsgesellschaft "co2online" folgende Raumtemperaturen:
Vier von fünf Haushalten in RLP heizen mit Gas oder Öl
Gas ist weiter der von rheinland-pfälzischen Haushalten mit Abstand am häufigsten genutzte Energieträger zur Beheizung der Wohnung. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft werden mehr als die Hälfte der Wohnungen mit Gas geheizt und ein knappes Drittel mit Öl.
Wie ist die Gasversorgung in Deutschland?
"Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil", heißt es im aktuellen Bericht der Bundesnetzagentur. Die Versorgungssicherheit sei gewährleistet, die Gefahr einer angespannten Gasversorgung derzeit als gering einzuschätzen. "Ein sparsamer Gasverbrauch bleibt dennoch wichtig", so die Behörde.
Um die Gasversorgung für den kommenden Winter zu sichern, müssten die Gasspeicher bis zum 1. Oktober mindestens zu 85 Prozent gefüllt sein, so die Bundesnetzagentur. "Dieses Ziel wurde bereits im Juli erreicht", derzeit liegt der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland bei 96,31 Prozent (Stand: 7. Oktober 2024).
Wie sind derzeit die Preise für Gas, Öl und Pellets?
Die Preise für die Energieträger Gas, Öl und Holzpellets sind im vergangenen Jahr gesunken. Der Preis für Gas liegt derzeit bei rund 9 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 7. Oktober 2024) und damit leicht unter dem vom vergangenen Oktober.
Beim Kauf von 3.000 Litern Heizöl müssen Kundinnen und Kunden derzeit im Durchschnitt knapp einen Euro pro Liter bezahlen (Stand: 7. Oktober 2024) - das sind rund 20 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Holzpellets sind im vergangenen Jahr deutlich billiger geworden. Kosteten 1.000 Kilogramm lose Ware im Oktober 2023 noch rund 350 Euro, so ist die gleiche Menge derzeit für etwa 250 Euro (Stand: 7. Oktober 2024) zu haben.
Soll ich jetzt Heizöl bestellen?
Da sind die Experten (wie so oft) unterschiedlicher Meinung. Derzeit sei der Preis für Heizöl relativ stabil. Das liege daran, dass die Fördermengen für Rohöl relativ hoch seien. Das Öl könnte sich aber wegen des Nahost-Konflikts deutlich verteuern, weil mit dem Iran eine wichtige Öl-Nation direkt davon betroffen sei.
Was muss bei Kaminöfen beachtet werden?
Zum Jahreswechsel müssen viele Kaminöfen ausgetauscht, nachgerüstet oder stillgelegt werden - dann endet eine Frist für Feinstaubwerte. Geräte, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 installiert und zugelassen wurden, dürfen ab dann maximal nur noch 0,15 Gramm Feinstaub und 4 Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter ausstoßen.
Aufgrund der Änderung sollten sich Ofenbesitzerinnen und -besitzer noch einmal genau das Zertifikat vom letzten Besuch des Schornsteinfegers anschauen. Werden die neuen Grenzwerte nicht eingehalten, bleibt nur eine Nachrüstung - oder gleich ein ganz neuer Ofen.