Oft sind es aber die Raupen der Gespinstmotte, die sich im Gebüsch breit machen. Wie man einen Befall frühzeitig erkennt und wieder loswird, weiß SWR1 Gartenexperte Hans-Willi Konrad.
Schaut man sich das Werk der Gespinstmotten an, denkt man zunächst an Spinnen oder Gespenster. Tatsächlich sind die Motten nachtaktiv, und ihre Netze sehen Spinnweben sehr ähnlich. Allerdings fressen die Raupen betroffene Bäume und Sträucher kahl, sagt der Gartenexperte Konrad: "Die sehen dann aus wie im Winter, ohne Blatt." Statt Blättern sähe es so aus, "als wenn ein weißes Gewebe, wie weiße Vorhänge darüber liegen würden."
Beliebte Bäume und Sträucher der Motten
Dabei sind bei den Raupen einige Sträucher und Bäume beliebter als andere, weiß Hans-Willi Konrad: "Ganz häufig findet man sie an Pfaffenhütchen oder auch an Äpfeln". Aber auch an anderen Wildgehölzen wie der Schlehe sowie Pappel oder Weide seien die Motten öfter zu finden.
Einen Befall erkennen
Um einen Befall frühzeitig zu erkennen, müsse man laut Gartenexperte Konrad auf feine Gewebe achten. "Die Raupen der Motte schützen sich durch das Ausscheiden von einem feinen Faden und spinnen Triebe oder einzelne Blätter zusammen, damit sie Schutz haben vor Wind und Wetter oder vor allen Dingen auch vor Fressfeinden", erklärt er. Sobald diese Fäden zu sehen sind, könne man auch dagegen vorgehen.
Verbreitung der Gespinstmotten frühzeitig eindämmen
Früh zu handeln, um seine Pflanzen zu schützen, sei im Fall der Gespinst- oder Knospenmotte wichtig. Wer im vergangenen Jahr bereits befallene Pflanzen im Garten hatte, sollte laut dem SWR1 Gartenexperten die Pflanzen immer wieder beobachten, wenn sie gerade ausgetrieben haben. Denn "da kann es sein, dass man winzig kleine Räupchen findet oder sogar noch Eigelege". Dann ließen sich die Raupen oder Eier noch leicht entfernen.
Sollte man die Raupen erst später entdecken, rät Konrad dazu, den Befall einfach rauszuschneiden. "Obwohl diese Räupchen quasi nackig sind, also keine Behaarung haben, so wie beispielsweise Eichenprozessionsspinner, würde ich trotzdem empfehlen, immer mit Handschuhen zu arbeiten, so Konrad. Zum Schutz solle man zudem immer geschlossene Kleidung, also lange Ärmel und eine lange Hose und auch einen Mundschutz tragen. In den Nestern der Motten befänden sich Häutungsreste, das Gespinstgewebe selbst und vor allem auch Kotkrümel.
Über unseren Gartenexperten
Hans-Willi Konrad vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau in Bad Kreuznach (KÖL) ist der SWR1 Gartenexperte. Jede Woche hat er interessante Tipps für alle Garten- und Pflanzenliebhaber parat.