Oldtimer
Ob alle alten Autos schön sind, liegt im Auge des Betrachters. Aber sie sind selten und werden immer seltener. Wer vor langer Zeit einen VW Käfer gekauft hat und sich von ihm bis heute nicht trennen wollte, hat alles richtig gemacht, denn er ist heute ein Vielfaches seines einstigen Kaufpreises wert. Noch höhere Steigerungsraten gibt es bei den Klassikmodellen von Mercedes, dem Porsche 911 oder besonders bei Ferrari.
Peter grinst wie ein Honigkuchenpferd. Der 64 Jahre alte Autoliebhaber besitzt einen Porsche 911, F-Reihe, Targa, Baujahr 1973. Vor über 40 Jahren, als er noch in der Ausbildung steckte, hat er seine Ersparnisse zusammengekratzt und sich für 6.900 D-Mark genau dieses Modell gekauft. Die erste Fahrt zurück zur Ausbildungsstätte am Chiemsee erlebte er bei Traumwetter und offenem Dach – ein tolles Gefühl. Das prägte ihn nachhaltig. Als junger Mann war das Geld mal wieder knapp, dann wurde der Traum in Orange wieder für ein paar tausend Mark verkauft. Aber – der Traum lebt, und zwar heute in "Slate grey".
Beim zweiten Porsche, den Peter sich selbst zum 55. Geburtstag geschenkt hat, ließ er alles neu machen: Armaturen, Sitze und die Innenausstattung. Die Investition betrug rund 80.000 Euro, der Wert heute liegt ungefähr bei 130.000 Euro.
Erhebliche Wertsteigerung möglich
Schon die Sängerin Janis Joplin schwärmte von schönen Autos, wie in Ihrem Song "Mercedes Benz". Sie hatte einen Porsche und wollte unbedingt einen Mercedes. Sie hatte recht, meint Johannes Hübner. Er ist bei Oldtimertreffen oder den Messen in Deutschland der Moderator Nummer 1: "Vom Ranking her führt bei den Begehrlichkeiten ganz klar Mercedes die Statistik an."
Der Besitzer eines Mercedes 300 SL, Baujahr 1986, hat den Wagen vor 20 Jahren gekauft und rechnet vor, dass er bis heute an jedem Tag dieser 20 Jahre fünf Euro an Wert zugelegt hat. Janis Joplins Porsche 356 ging übrigens vor ein paar Jahren bei einer Auktion für 1,6 Millionen Euro weg.
Aber es geht auch ein bisschen kleiner, so Johannes Hübner: "Der Porsche 924, weil verzinkt, ist heute noch in meist gutem Zustand und ist ein Geheimtipp. Den gibt es zwischen 9.000 und 15.000 Euro. Das Gleiche gilt für den Mercedes SLK, den ersten mit Metall-Klappdach. Der kostete vor kurzem noch 7.000 bis 9.000 Euro, jetzt sind sie schon bei 12.000 bis 15.000 Euro. Also diese beiden Modelle zum Beispiel werden mit Sicherheit steigen."
Oldtimermarkt in Deutschland momentan eher ruhig
Insgesamt aber habe sich die Szene im Moment zumindest in Deutschland beruhigt, nicht aber in Großbritannien. Da brummt der Oldiemarkt. Schließlich sind die Briten nicht in der EU und müssen auch nicht das Verbrenner-Aus ab dem Jahr 2035 fürchten.
E-Kraftstoffe in alten Autos, das könnte nicht jedem Oldie schmecken. Jürgen Pieper, Autoanalyst des Bankhauses Metzler glaubt, dass sich die Industrie etwas einfallen lassen wird. "Es kann sein, dass das mit Zusatzaggregaten, die man an den Motor anbaut, möglich sein wird. Wenn ich heute ein neues Auto kaufen würde, es quasi zur Seite lege, und hege und pflege, dann wird das sicher gehen", sagt Pieper. "Bei alten Autos bin ich mir ziemlich sicher, dass auch da Möglichkeiten geschaffen werden, dass das geht."
Der Anreiz für die Industrie ist da. Allein in Deutschland gibt es fast eine Million alte Autos und Motorräder. Den Durchschnittswert der Oldtimer haben Versicherer kürzlich bei 20.000 Euro angesetzt. Der Markt ist also rund 20 Milliarden Euro schwer – Tendenz steigend.
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