Auf Kölsch: BAP und "Für Usszeschnigge"
BAP um Frontman Wolfgang Niedecken gründet sich 1976. Der Durchbruch für den kölschen Rock kommt dann fünf Jahre später mit dem Album "Für Usszeschnigge".
Der Bandname entsteht übrigens aus dem Spitznahmen von Niedecken. "Bapp", entlehnt aus dem Unkeler-Platt, Niedeckens Familie stammt vom Mittelrhein, bedeutet Papa. Für den ersten Auftritt der Band, damals noch ohne Namen, muss eben der Spitznahme herhalten. Damit es auf der Bassdrum besser aussieht einigt man sich darauf, ein "p" wegfallen zu lassen.
Der Podcast zum BAP-Album "Für Usszeschnigge" ist auch deshalb etwas Besonderes, weil es sich Wolfgang Niedecken nicht nehmen lies, kurz vor seinem 70. Geburtstag selbst aus dem Home-Office mitzudiskutieren.
Aus Düsseldorf: Marius Müller-Westernhagen und "Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz"
Die Stimme von Marius Müller-Westernhagen taucht 1965 zum ersten Mal in dem WDR-Kinderhörspiel "Wiki und die starken Männer" in der Rolle von Wiki auf. Ende der 1970er, als sein Album „Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz“ erscheint, ist Westernhagen ein etablierter Schauspieler.
Er hat bereits drei Alben veröffentlicht, alle rangieren zwischen Liedermacher und Schlager und jetzt macht Westernhagen eben Rock. Bluesig und provokant schlüpft er in verschiedene Rollen und das kommt an. Wenn auch nicht immer gut, wie die Diskussion um den Song "Dicke", die der Düsseldorfer vom Zaun bricht, beweist, in dem Westernhagen der Gesellschaft den Spiegel vorhält.
Bestellnummer als Titel: Spliff und "85555"
Nach "The Spliff Radio Show" entsteht 1982 das zweite Album der Band. Was der Albumtitel "85555" bedeutet, fragen sich damals die Fans. Es ist schlicht die Bestellnummer der Platte. Der Sound ist kantig und Keyboarder Reinhard Heldt orientiert sich am Computer-Sound von Kraftwerk.
"85555" ist nicht nur wegen des NDW-Klassikers "Carbonara", dem bekanntesten Song der Band, das kommerziell erfolgreichste Album der Formation, die 1979 aus der Nina-Hagen-Band hervorgegangen war.
Münster, nicht Hamburg: Udo Lindenberg mit "Alles klar auf der Andrea Doria"
Udo kann es auch auf Deutsch. Das beweist sein drittes Album "Alles klar auf der Andrea Doria", mit dem ihm auch der endgültige Durchbruch gelingt. Mit seinem dritten Album "Alles klar auf der Andrea Doria" findet er seinen Stil mit seiner Band "irgendwo zwischen Jazz, Rock 'n' Roll und Seemannslied", so SWR1 Musikredakteurin Sondermann. Es ist textlich etwas, was vorher in Deutschland niemand so gemacht hat.
"Alles klar auf der Andrea Doria" entsteht dabei nicht in Hamburg, sondern in Udos "Panik-WG" in Münster, in die Udo damals mit seinen Bandkollegen des Panik-Orchesters extra umgezogen ist.
Rückkehr zur Musik: Grönemeyer mit "Mensch"
"Mensch" ist das Album, mit dem sich Herbert Grönemeyer nach dem Tod seiner Frau Anna und seinem Bruder Willhelm zurück meldet. Das zentrale Thema ist Trauer.
Das Album erreicht 2002 alleine durch seiner Vorbestellungen Platinstatus und ist in Deutschland nach dem Soundtrack zu "Dirty Dancing" das zweitmeistverkaufte Album aller Zeiten.