In Ihrer letzten Sendung am Freitagabend kommt eine illuste Runde zusammen. Unter anderen sagen Herbert Grönemeyer, Annette Frier, Guido Maria Kretschmer und Torsten Sträter ganz persönlich Danke und Auf Wiedersehen.
SWR1: Jetzt sagen Sie mal, wo haben Sie für so viele Jahrzehnte Talkshow die ganzen Fragen hergeholt?
Bettina Böttinger: (lacht) Gute Frage. Aber jeder Jeck ist anders, wie wir in Köln sagen. Man kommt eigentlich, wenn man sich auf einen Menschen vorbereitet, immer zu mehr Fragen als man stellen kann.
SWR1: Wie fühlt sich das an, vor der letzten Sendung?
Böttinger: Supergut! Also, ich möchte ja nicht angeben, aber ich bekomme so unglaubliche Rückmeldungen und Dankesschreiben und Aufmerksamkeiten im weitesten Sinne des Wortes, dass ich irgendwie denke, gemeinsam mit meinem Team habe ich eine ganz gute Arbeit gemacht.
SWR1: Da fällt man doch dann auch aus der Höhe ganz schön tief.
Böttinger: Nö, ich höre ja nicht auf zu arbeiten. Ich gehe nicht in Rente und gehe auch nicht in die Langeweile. Sinnigerweise beginnt am selben Abend ein neues Format, was dann in der Mediathek zu sehen ist, "Böttinger. Wohnung 17". Aber diese enge Taktung, dass ich immer unter Zeitdruck war, dass ich immer genau überlegen musste. Ich habe die kleine Firma, dann ist am Freitag die Sendung... Es war immer übervoll.
SWR1: Sie haben tausende Gespräche geführt. Es gab da so ein paar Gäste, die sind auch öfter da gewesen. Wen würden Sie immer wieder einladen?
Böttinger: Ach, da gibt es eine ganze Menge. Ich würde beispielsweise immer wieder Guido Maria Kretschmer einladen, aber er hat ja nie Zeit. Kretschmer, der ja heute auch zu meiner großen Freude kommt, weil er so ein freundlicher Mensch ist, immer etwas zu erzählen hat, und wirklich so liebevoll aufs Leben blickt. Das ist immer eine Freude.
Letzte Woche hatte ich endlich auf den letzten Metern Anne-Sophie Mutter, und mit der könnte ich natürlich nächste Woche wieder eine Stunde sprechen, nicht nur 15 oder 14 Minuten. Das ist eigentlich nicht etwas, was sich wiederholt, sondern es gibt immer wieder neue Zeiten und Menschen. Wir alle, wir ändern uns und haben hoffentlich auch von neuen Erfahrungen zu berichten.
Alle Videos zur Sendung Kölner Treff in der Mediathek
Prominente Gäste und Menschen, die nicht tagtäglich im Rampenlicht stehen, aber eine außergewöhnliche und bewegende Lebensgeschichte haben, treffen sich im "Kölner Treff" zum Talk.
SWR1: Es wird Ihnen etwas fehlen, da sind wir ganz sicher. Was wird es sein? Der Kaffee im Funkhaus wahrscheinlich nicht.
Böttinger: Nee, aber ich bin jetzt 30 Jahre lang einmal in der Woche gut frisiert. (lachen)
SWR1: Gab es eigentlich mal einen Moment, wo Sie am liebsten das Studio verlassen hätten, wo es so schlimm oder so schrecklich war, wo es Ihnen so übel ging oder der Gast oder die Gästin so schlimme Dinge erzählt hat?
Böttinger: Ehrlich gesagt, nein. Vor allen Dingen, der "Kölner Treff", den ich jetzt seit 17 Jahren mache, ist ja eine Sendung, in der auch gut miteinander umgegangen wird. In der wir auch unsere Gäste wirklich willkommen heißen und das Gefühl vermitteln wollen, dass wir nicht irgendeinen Job machen, den wir, wenn die Kamera aus ist, abhaken. Sie sollen mit dem Gefühl abfahren, das war aber jetzt mal ein schöner Abend.
SWR1: Sie wollen Kraulschwimmen lernen, geht herum. So eine Schlagzeile macht sich ja immer gut, aber ist das ernst gemeint?
Böttinger: Ja, unbedingt. Ich bin eine große Joggerin und bin auch einen Marathon und Halbmarathon gelaufen. Und jetzt merke ich mit 67, dass der Arzt mir gesagt hat, passen Sie mal ein bisschen auf Ihre Bandscheiben auf. Dann bietet sich Schwimmen an. Ich bin keine große Schwimmerin, und ich habe in der Schule nur Brustschwimmen gelernt. Kraulschwimmen bietet sich dann wirklich an und nicht Brustschwimmen wegen des Rückens. Also muss ich es lernen.
Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Steffi Vitt.
Am Freitag, 27.10.23 um 22 Uhr moderiert Bettina Böttinger das letzte mal den "Kölner Treff". Weitere Informationen zu Sendung finden Sie beim WDR.