Änderung ab 1. Oktober 2024

Neuregelung: Deshalb jetzt Allwetterreifen checken

Stand
Autor/in
Marcus Netscher
SWR1 Redakteur Marcus Netscher
Das Interview führte
Frank Jenschar
Interview mit
Christian Schmidt, ADAC

Zum 1. Oktober 2024 gibt es bei Allwetterreifen eine Neuregelung. Wir sagen Ihnen, warum Sie jetzt Ihre Räder checken sollten.

Früher fuhr man zwischen Oktober und Ostern die Winterreifen, den Rest des Jahres Sommerreifen, die jeweils anderen Reifen waren eingelagert. Allwetterreifen machen den Reifenwechsel überflüssig, sparen Zeit und Geld. Ab Oktober 2024 gibt es auch hier eine Neuregelung.

Sind Winterreifen Pflicht?

Grundsätzlich gilt in Deutschland eine "situative Winterreifen-Pflicht". Das bedeutet, dass Sie im Winter mit "den Straßenverhältnissen angepasster Bereifung" unterwegs sein müssen.

Herrschen also Schnee-, Eis-, Reifglätte oder Glatteis, dann ist laut Straßenverkehrsordnung (§2, Absatz 3a) eine wintertaugliche Bereifung verpflichtend. Wer bei solchen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von 60 Euro.

Neuregelung bei Allwetterreifen ab Oktober 2024

Bisher gelten auch Allwetterreifen mit dem "M+S-Symbol" (M-atsch + S-chnee) in diesem Sinne als wintertauglich. Ab dem 1. Oktober 2024 dürfen jetzt nur noch Allwetterreifen genutzt werden, die neben dem "M+S-Symbol" auch ein "Schneeflocken-Symbol" aufweisen und nach dem 1.1.2018 hergestellt worden sind.

Nach der am 1. Oktober 2024 in Kraft tretenden Neuregelung für Allwetterreifen, müssen diese jetzt nebem dem "M+S-Symbol" auch das "Schneeflocken-Symbol" haben.
Ab dem 1. Oktober 2024 müssen laut Neuregelung Allwetterreifen neben dem "M+S-Symbol" auch das "Schneeflocken-Symbol" haben.

Ihre alten Reifen, ohne M+S und vor dem 31.12.2017 hergestellt, dürfen Sie also nur noch bis Ende September 2024 auf dem Wagen lassen.

Für wen lohnen sich Allwetterreifen?

Sparfüchse antworten hier: Für alle, die sich den zweiten Satz Reifen sparen wollen! Das trifft aber nur eingeschränkt zu. Allwetterreifen können zwar beides, Sommer und Winter, aber eben beides nicht so gut, wie die spezialisierten Exemplare. Im direkten Vergleich schneiden sie deshalb in Tests immer wieder deutlich schlechter ab, als ihre expliziten Sommer- oder Winter-Pendants.

Allwetterreifen sparen den zweimal im Jahr anstehenden Radwechsel, Anschaffungs- und Lagerkosten. Sie haben aber auch Nachteile. | Neuregelung
Allwetterreifen sparen den zweimal im Jahr anstehenden Radwechsel, sowie Anschaffungs- und Lagerkosten. Sie haben aber auch Nachteile.

Für wen sind Allwetterreifen geeignet?

Wer zum Beispiel als Pendler viel auf dem Land und bei winterlichen Verhältnissen unterwegs ist, der kommt mit einem Allwetterreifen nicht wirklich weit. Wer dagegen das Auto bei Schmuddelwetter lieber stehen lässt und die Bahn zur Arbeit nimmt, oder sich fast ausschließlich in Innenstädten bewegt, mit Schnee und Glätte also nicht in Berührung kommt, für den können Allwetterreifen eine Alternative sein.

Wie alt dürfen Allwetterreifen sein?

Natürlich halten Reifen lange, gerade, wenn man sie wenig nutzt. Experten weisen aber darauf hin, dass nach rund sechs Jahren der Gummi der Pneus beginnt, spröde und hart zu werden. Damit reduziert sich die Haftung vor allem bei kritischen Straßenverhältnissen drastisch. Wer sicher gehen will, der nutzt die "4x3x6-Regel" und fährt vier gleiche Reifen mit mindestens drei Millimetern Restprofil und einem Maximal-Alter von sechs Jahren.

Expertentipp: Frühzeitig um neue Allwetterreifen kümmern

Die neue Regelung tritt im Spätherbst in Kraft, wenn alle den Reifenwechsel saisonbedingt im Auge haben. Experten rechnen daher mit einem großen Andrang in den Werkstätten und dadurch auch mit steigenden Preisen. Wer kann, der sollte sich frühzeitig um neue Allwetterreifen kümmern, die der neuen Vorschrift entsprechen, also mit "M+S" und der "Schneeflocke" gekennzeichnet sind.

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