Pestizide, Glyphosat, Schimmelpilze

Wie gesund sind konventionelle Haferflocken?

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Autor/in
Nadine Gode
Onlinefassung
SWR1

Haferflocken haben wir gerne im Müsli, oder als Porridge zum Frühstück. Darin sind viele Ballaststoffe, reichlich Vitamin B1, B6 und E. Dazu kommen Mineralstoffe, wie Magnesium und Zink.

Sind Haferflocken also ein richtiges Superfood? Öko-Test hat auf konventionelle Marken mal einen genauen Blick geworfen, mit dem Ergebnis: Sie scheinen gar nicht immer so gesund zu sein.

Warum, weiß Nadine Gode aus der SWR Redaktion Umwelt und Ernährung.

Nadine Gode: In dem Test kam heraus, dass viele der konventionellen Haferflocken Pestizidrückstände enthalten. Insgesamt wurde in zwölf der 14 getesteten konventionellen Produkten mindestens ein Pestizid gefunden, in einigen sogar gleich zwei, drei oder vier verschiedene.

Auch wenn nur Spuren der Pestizide festgestellt werden konnten, weil der nachgewiesene Gehalt klar unter den gültigen Grenzwerten liegt, sei besonders die Mehrfachbelastung ein Problem. Ob es da irgendwelche Wechselwirkungen gibt, weiß man nämlich noch nicht so genau.

Besondere Kritik gibt es hier an Glyphosat, was laut Öko-Test immer mehr Einzug in den Haferanbau erfährt. Als Unkrautvernichtungsmittel trägt Glyphosat erheblich zum Verlust der Artenvielfalt bei und steht immer wieder in Verdacht, krebserregend zu sein.

Wie gesund sind konventionelle Haferflocken?
Haferflocken

SWR1: Ist das denn das einzig ungesunde, was Öko-Test gefunden hat?

Gode: Nein, leider nicht. Auch Schimmelpilzgifte konnten in zehn von 14 der konventionellen Produkte festgestellt werden. Die entstehen wetterbedingt auf natürlichem Wege. Sie greifen aber unseren Verdauungstrakt und das Immunsystem an. Auch hier liegt alles unter der als unbedenklich geltenden Tagesdosis, wenn man von normalen Portionen ausgeht. Bei einer Person, die um die 60 Kilogramm wiegt, wären das etwa 40 Gramm Haferflocken.

SWR1: Schneiden Bio-Produkte da besser ab?

Gode: Ja, absolut! Pestizide wurden bei den 21 getesteten Haferflocken nirgends gefunden – und das sollte ja auch nicht sein, da sie beim Bioanbau verboten sind. Und auch Schimmelpilzgifte wurden nur vereinzelt festgestellt. Warum – das ist noch nicht so klar. Es könnte laut Öko-Test daran liegen, dass die Fruchtfolge – also, was auf einem Feld angebaut wird – im Bio-Anbau vorteilhafter gewechselt wird. Bei den Bio-Haferflocken schneiden 19 der 21 Haferflocken sehr gut ab.

SWR1: Muss es dafür immer teuer sein?

Gode: Nein, überhaupt nicht. Sehr gute Bio-Produkte gibt es schon für 85 Cent pro 500 Gramm. Das sind zum Beispiel die Bio-Eigenmarken von DM, Aldi oder Rewe. Hoch gehen die Preise im Bio-Sektor bis 2,77 Euro.

Nur einen Ausreißer gibt es, das sind die "Haferwunder" von Reformhaus. Mit knapp 6 Euro sind die unter den Bio-Produkten aber auch die einzigen, die im Test wegen Schimmelpilzgiften mangelhaft abschneiden. Da lohnt sich teuer gleich doppelt nicht. Ansonsten ist die klare Empfehlung aus dem Test: Haferflocken am besten in Bio-Qualität kaufen.

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