Jedes Haus, jedes Dach, jede Lage ist anders. Deswegen braucht man individuelle Lösungen und dafür professionelle Beratung. Genau diesen Job übernehmen Energieberater. Wenn sie zertifiziert sind, werden sie bezuschusst: praktisch, Verbraucher:innen müssen nur einen Teil selbst bezahlen!
Hier findet ihr zertifizierte Energieberater
Von der Erstberatung übernimmt der Staat bis zu 80% der Kosten, für die Beratung während der Bauphase sind es bis zu 50%. Wichtig: die Zuschüsse sind gestaffelt und vor allem gedeckelt - das richtet sich unter anderem nach "Wohneinheiten" und Sanierungs-Umfang.
Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen auch für Mietwohnungen
Solaranlagen lohnen sich nicht nur für Eigenheimbewohner. Energieberater Stephan Hartmann geht davon aus: auch Mieter und Vermieter werden immer mehr profitieren. Wenn der Vermieter zum Beispiel in eine Photovoltaik-Anlage investiert, könnte er den Strom "intern" an die Mieter weiterverkaufen und so eine bessere Rendite erzielen - den Strom ins Netz zurück speisen bringt momentan deutlich weniger.
Achtung, Stolperfalle: wenn Solarpanels zum Streitpunkt vor Gericht werden
Manchmal geht's aber nicht ohne genaue, gemeinsame Absprache - zum Beispiel bei Mehrfamilienhäusern mit Eigentumswohnungen. Das zeigt dieser Fall in Konstanz, bei dem in der ersten Instanz die Anbringung einer Solaranlage am Balkon verboten wurde - die Mehrheit der Hausgemeinschaft war dagegen.
Eigentümergemeinschaft zieht gegen Mini-Kraftwerk vor Gericht Streit um Balkon-Photovoltaikanlage in Konstanz
Michael Breuninger aus Konstanz hat sich eine Mini-Solaranlage angeschafft. Die Mehrheit der Hausgemeinschaft fand aber, dass das nicht gut aussieht. Nun soll zum zweiten Mal vor Gericht entschieden werden.
Optimaler Aufbau und Abstimmung der Solaranlage
Eine ganze klare Empfehlung hat Hartmann auch, wenn es an den konkreten Einkauf und Bau einer Solaranlage geht: Nicht nach einzelnen Teilen und den besten Angeboten im Netz suchen, sondern besser nach einem guten Unternehmen für die Installation. Nur dann ist die Anlage optimal abgestimmt und eingestellt. Und die Fachleute wissen dann auch, dass man den wichtigen Stromspeicher nicht für teures Geld überdimensionieren muss: eine Kapazität von 30% des durchschnittlichen Tagesverbrauchs an Strom genügt.
Photovoltaik auf Dächern in BW vorgeschrieben
Seit Mai 2022 ist Photovoltaik auf Neubauten in Baden-Württemberg vorgeschrieben - die wichtigsten Infos
Ab 2023 gilt diese Vorschrift auch für Altbauten, bei denen das Dach umfänglich saniert wird. Aber nicht jedes Dach ist perfekt geeignet für eine Solaranlage - ein Dach in Richtung Norden beispielsweise fällt für Hartmann unter das Stichwort "wirtschaftliche Unzumutbarkeit". Will heißen: es gibt Spielraum bei der Durchsetzung der Regelungen.
Gegen Abzocke beim Solar-Boom
Verbraucher:innen sollten das Angebot des Energieberaters überprüfen, rät Hartmann. In den Förderrichtlinien sind die maximal förderfähigen Kosten für bestimmte Projekte gelistet - liegt der Energieberater mit seiner Kalkulation stark darüber: Vorsicht!
Energieberatung auch bei der Verbraucherzentrale
Gerade das Thema Photovoltaik wirft zur Zeit viele Fragen bei Verbraucher:innen auf. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg bietet in ihren Online-Seminaren eine breite Palette an Beratungsangeboten: von "Solarstrom von Balkon oder Terrasse" bis hin zu Basis-Seminaren wie "Photovoltaik für Einsteiger:innen".