So lief der Saisonstart des SSV Ulm 1846 Fußball
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Wer sich die Statistiken zur 0:2-Niederlage des SSV Ulm 1846 Fußball vor der Länderspielpause beim 1. FC Köln anschaut, findet wenig, was Mut macht: Der FC, drückend überlegen, gab 21 Torschüsse ab, hätte – auch mit Blick auf die Spielanteile – die Partie sogar noch deutlicher gewinnen müssen. Der Aufsteiger brachte den Ball nur drei Mal aufs gegnerische Tor, verteidigte das eigene eher lückenhaft, kassierte stattdessen Gegentore, Gelbe Karten und einen Platzverweis. Die bisherige Ulmer Zwischenbilanz aber ist mehr als der Auftritt vor der beeindruckenden Kölner Kulisse.
Denn nach einem schwachen Saisonstart inklusive einer späten und bitteren Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg feierten die Ulmer mit dem 3:1 in Elversberg ihren ersten Saisonsieg – der erste Erfolg in der 2. Bundesliga seit 23 Jahren. Nicht nur deshalb war es aus Ulmer Sicht ein besonderes Spiel – die Wörle-Elf zeigte auch, wie sie in der Liga bestehen und den Klassenerhalt schaffen kann: mit Effizienz vor dem Tor und über sechs Kilometern, die die Ulmer mehr gelaufen sind als der Gegner aus dem Saarland.
So lief es für die Neuzugänge beim SSV Ulm 1846 Fußball
Nach dem beeindruckenden Weg von der Regionalliga Südwest bis in die 2. Bundesliga haben die Ulmer bei ihren Neuzugängen auch in dieser Saison mehr auf großes Potenzial als auf große Namen gesetzt. Maurice Krattenmacher etwa ist ausgeliehen von Bayern München und gilt als eines der Top-Talente in der Abteilung Offensive. Mit gerade einmal 19 Jahren ist er für den Aufsteiger ein Gewinn. Krattenmacher verpasste in dieser Saison noch kein Spiel, stand selbst beim 0:4 in der ersten Pokalrunde gegen die Münchner auf dem Platz. Dass der offensive Mittelfeldspieler gegen Braunschweig dann auch noch traf, zudem zwei Torvorlage vorzuweisen hat und sogar mit der U20-Nationalmannschaft unterwegs war, scheint da nur folgerichtig.
Ganz anders läuft die Saison für einen anderen jungen Wilden. Laurin Ulrich, ebenfalls 19 Jahre alt, ausgeliehen allerdings vom VfB Stuttgart, kam bisher nur auf zwei Kurzeinsätze. Schon die Vorbereitung war für den Youngster nicht optimal gelaufen. Ulrich fehlte krankheitsbedingt, musste sich dann erst wieder reinfinden und kommt im offensiven Mittelfeld aktuell nicht an Krattenmacher vorbei.
So wirkt der Trainer Thomas Wörle
Thomas Wörle ist in Ulm mehr als nur der Trainer: Er ist beliebt in Stadt und Verein, und das nicht nur, weil er den SSV Ulm 1846 Fußball von der Regionalliga Südwest bis in die 2. Bundesliga geführt hat. Wörle ist bodenständig, aber ambitioniert. Er bleibt bei sich und selbst im Erfolg unaufgeregt. "Ohne ihn wären wir nicht da, wo wir sind", sagt Kapitän Johannes Reichert. Unaufgeregt im besten Sinne ist Wörle auch in dieser ersten Zweitliga-Saison. Er erinnert daran, was das Team in den vergangenen Spielzeiten stark gemacht hat, an Qualitäten wie Teamwork und Zusammenhalt und versucht, dem Ulmer Weg treu zu bleiben.
Ausblick
Nachdem der Aufsteiger zu Saisonbeginn viel Lehrgeld in der 2. Bundesliga gezahlt hat, ist das Team von Trainer Wörle mit sieben Punkten und zwei Siegen angekommen. Damit haben die Ulmer die direkte Abstiegszone verlassen – mit dem Karlsruher SC aber kommt nach der Länderspielpause eines der Topteams der Liga.