Die Emotionen rund um seinen Abschied vom SC Freiburg haben bei Christian Streich durchaus Spuren hinterlassen. Auf seiner letzten Pressekonferenz vor einem Bundesligaspiel hat die scheidenden Trainerikone Christian Streich Einblicke in sein aktuelles Seelenleben gewährt. "Wenn du so viel Zuspruch bekommst, hast du das Gefühl: 'Wissen die Leute eigentlich, wer ich bin?' Du fühlst dich ein Stück weit wie ein Hochstapler und kannst dem allen gar nicht gerecht werden", sagte er vor seinem Abschiedsspiel bei Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de).
Christian Streich freut sich auf mehr Ruhe
Wenn seine Abschiedstournee nach der Partie beendet ist, ist Streich froh, dass nach dem Trubel zumindest vorerst Ruhe einkehrt. "Was dir da entgegenkommt, ist etwas, was eigentlich gar nicht angemessen ist für einen Menschen, es ist weit drüber. Jetzt bin ich froh, wenn es dann vorbei ist", gab er zu.
Fußball | Bundesliga Christian Streich: Rückkehr zum SC Freiburg für die Zukunft nicht ausgeschlossen
Nach zwölf Jahren als Chefcoach will Christian Streich erst mal Abstand gewinnen. Womöglich kehrt er irgendwann zum SC Freiburg zurück, wenn auch wohl eher im Nachwuchsbereich.
Auch die zahlreichen Präsente, die ihm von vielen Fans überreicht wurden, sind für den bescheidenen Trainer offenbar schwer zu begreifen. "Wenn ich ihnen jetzt sage, was ich für Sachen geschenkt bekommen habe", erklärte Streich, "da geht es nicht nur um Wein. Was Leute mir gebastelt und geschneidert haben, das ist unglaublich. Es war viel zu viel der Ehre."
SC Freiburg will noch in den Europapokal
Die Partie in Berlin geriet beinahe in den Hintergrund. Dennoch versicherte Streich, sein Team gehe "in das Spiel, um es zu gewinnen". Immerhin hat der Klub bei allen Abschiedsgrüßen noch die Chance, sich für den Europacup zu qualifizieren. "Für Union geht es um den Klassenerhalt. Sicher werden sie alles tun, um drinzubleiben, und wir werden alles tun, um einen schönen Ausklang zu haben."
Zum Abschluss der Medienrunde wurde dem gerührten Coach eine weitere Aufmerksamkeit überreicht. Eine Fußballtorte und eine Grußkarte bekam er von den Journalistinnen und Journalisten, größtenteils lange Wegbegleiter des 58-Jährigen, überreicht. Diese hingegen erhielten von Streich die Anweisung: "Und macht es beim Julian (Schuster, Anm. d. Red.) dann genauso!"