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Blitz-Panne und Glanzparade: Kurioser Tag für Freiburgs Noah Atubolu

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Torhüter Noah Atubolu war beim 3:2 (2:0)-Sieg des SC Freiburg gegen Holstein Kiel 85 Minuten lang mehr oder weniger beschäftigungslos - und dennoch einer der Hauptdarsteller.

Erst leistete er sich eine fast folgenschwere Panne, dann zeigte er noch eine überragende Parade. Er gehe mit gemischten Gefühlen aus dieser Partie und hinein in die englische Woche der Bundesliga, sagte Freiburgs Torhüter Noah Atubolu. Über die drei Punkte sei er "glücklich", mit dem Spielverlauf aber nicht so ganz "happy".

Freiburg

3:2 nach 3:0-Führung "Schlecht begonnen, schlecht aufgehört": Freiburg muss gegen Kiel zittern

Der SC Freiburg hätte nach einer Drei-Tore-Führung fast den Sieg gegen Holstein Kiel verschenkt. Der knappe 3:2-Sieg war dennoch ein Dreier auf dem Weg nach Europa.

Schuster lobt Atubolus "tolle Entwicklung"

Der 22-Jährige steht auch in seiner zweiten Saison als Freiburger Stammkeeper unter extremer Beobachtung, wird zumindest von außen auch mal kritisch - hier und da vielleicht auch zu kritisch - gesehen. Die Lernkurve des 15-maligen U21-Nationaltorhüters zeigt aber auch nach oben.

Eine "tolle Entwicklung" nehme Atubolu, meinte SC-Trainer Julian Schuster. Dass er trotz seines Malheurs in der ersten Spielminute gegen Kiel am Samstag dann noch so eine Leistung gezeigt habe, sei "keine Selbstverständlichkeit", befand der Coach.

Es war eine Szene, die um ein Haar in jedem Jahresrückblick gelandet wäre. Die Partie hatte gerade erst begonnen, da schoss Atubolu den heranstürmenden Kieler Phil Harres an. Der Ball flog in Richtung des SC-Gehäuses, der Torhüter rannte hinterher und wischte die Kugel gerade noch aus dem linken Eck. Er habe einen Tick zu lang überlegt, ob er den Ball kurz spiele, erklärte Atubolu die kuriose Aktion, für die er sich bei den Teamkollegen entschuldigte.

Atubolu mit Glanzparade in der Nachspielzeit

Eben jene Teamkollegen brachten den jungen Torwart in der Schlussphase allerdings auch noch mal gehörig in Bedrängnis. Womöglich hätten sich die Badener nach ihrer 3:0-Führung durch ein Eigentor von Nicolai Remberg (23. Minute) sowie Treffer von Christian Günter (38.) und Vincenzo Grifo (74.) etwas zu sicher gefühlt, mutmaßte Atubolu.

Nach dem Doppelpack von Phil Harres (85./90.) drehten die bis dahin komplett harmlosen Kieler jedenfalls auf. Sie hätten es "erwachsener runterspielen" müssen, sagte Atubolu, der plötzlich noch einmal mittendrin war im Geschehen, über seine Freiburger. Dass es letztlich trotzdem zum Sieg reichte, war einer überragenden Fußabwehr des Keepers gegen Kiels Jann-Fiete Arp (90.+1) zu verdanken.

Drei schwierige Gegner warten auf den SC Freiburg

27 Punkte haben die Breisgauer nach 16 Spieltagen - und damit drei mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. Nach dem dritten Heimsieg in Serie sind sie mittendrin im Rennen um die Europapokal-Plätze. Mit dem Hinrunden-Abschluss bei Eintracht Frankfurt beginnt am Dienstag eine knifflige Phase, in der auch noch der VfB Stuttgart und der FC Bayern München warten. "Schwierige Gegner", sagte Atubolu. Aber auch welche, "mit denen wir uns messen können". Er selbst ist nach diesem Tag um weitere Erfahrungen reicher.

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Michi Glang

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