"Es war ein unglaublicher Kampf gegen die Eintracht." So fasst Doppeltorschütze Paul Nebel das Spiel zusammen. Sein Team habe zurecht gewonnen und sich in jeden Ball reingeworfen.
Mainz profitiert von Frankfurts Torwartfehlern
Die überraschende Mainzer Führung beim 3:1-Sieg fiel durch ein kurioses Eigentor des Frankfurter Ersatztorwarts Kaua Santos. Im Bemühen um einen geordneten Spielaufbau spielte er den Ball zunächst auf den 20 Meter vor dem eigenen Tor postierten Ellyes Skhiri. Dessen Rückpass verunglückte unter Bedrängnis und segelte als Bogenlampe über den Frankfurter Ersatztorhüter hinweg. Der Rettungsversuch von Santos ging schief, als er den Ball zwar an die Latte bugsierte, den Abpraller mit der Hand dann aber ins eigene Netz beförderte.
Auch beim zweiten Gegentor sah der Brasilianer unglücklich aus. Nebel zog aus etwa 20 Metern einfach mal ab und erwischte den Eintracht-Torwart auf dem falschen Fuß. Eintracht-Kapitän Robin Koch hatte den Ball noch leicht abgefälscht. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mainzer bereits dezimiert, nachdem Nadiem Amiri für ein grobes Foul an Skhiri von Schiedsrichter Florian Badstübner die Rote Karte gesehen hatte (21.).
Paul Nebel mit Doppelpack: "Sehr besonders"
Den dritten Mainzer Treffer leitete dann wieder Frankfurts Keeper Santos mit einem katastrophalen Fehlpass ein. Nebel bedankte sich für das vorweihnachtliche Geschenk. Er erzielte damit sein viertes und fünftes Saisontor - alle erzielte er an den vergangenen sechs Spieltagen. Insgesamt bestätigt auch die Statistik ein starkes Spiel des 22-Jährigen: Er legte die meisten Sprints und die meisten Kilometer (13,2 Kilometer) der Mainzer zurück. Die zwei Tore seien für ihn "sehr besonders", er kommt aus der Nähe von Frankfurt und seine ganze Familie war im Stadion: "Natürlich ist es auch einfach schön, jetzt so richtig in der Bundesliga angekommen zu sein."
Robin Zentner: "Wir sind brutal effektiv vor dem Tor"
In der Schlussphase hielt Robin Zentner mit etlichen Paraden den Sieg für die Rheinhessen fest. Insgesamt gab die Eintracht nämlich 30 Torschüsse ab, Mainz gerade mal acht.
Nach dem Spiel sprach Zentner von viel Glück für sein Team, aber auch von harter Arbeit: "Alles in allem haben wir alles dafür gegeben, das auch zu erreichen." Auch das Eckenverhältnis mit 17 zu zwei aus Frankfurter Sicht zeigt, wie kurios der Mainzer Sieg ist.
Die Mainzer Erfolgsfaktoren
Egal wie, Mainz 05 hat von den vergangenen sechs Spielen fünf gewonnen - eine tolle Serie und die 25 Punkte nach 15 Spieltagen stellen die zweitbeste Zwischenbilanz der Mainzer Bundesliga-Historie dar. Grund dafür sei der Teamspirit und die mannschaftliche Geschlossenheit gegen den Ball, meinte Zentner. "Wir sind im Moment auch einfach brutal effektiv vor dem Tor. Gefühlt ist jeder Ball drin." Sein Mannschaftskollege Nebel ergänzte das Mainzer Erfolgsrezept um die Faktoren Spaß und harter Arbeit unter der Woche: "Wir fühlen uns einfach gut und haben Bock miteinander zu arbeiten."
Das Anschlusstor für Frankfurt erzielte Rasmus Kristensen in der 75. Minute und sei aus Robin Zentners Sicht "überfällig" gewesen.
Mainzer Stürmer Jonathan Burkardt zu den Wechselgerüchten
Bei dem Sieg zum Jahresabschluss gegen Frankfurt mussten die Mainzer verletzungsbedingt auf ihren besten Torschützen Jonathan Burkardt verzichten. Im Sky-Interview vor dem Spiel reagierte er auf aktuelle Wechselgerüchte - ausgerechnet der Gegner aus Frankfurt soll Interesse haben: "Mein Vertrag läuft noch bis 2027. Ich habe gerade andere Dinge im Kopf, als über nächste Schritte nächsten Sommer oder sonst wann nachzudenken."
Er sei gerade damit beschäftigt zu regenerieren und seine Verletzung auszukurieren: "Man kann sich im Fußball alles vorstellen, aber ich bin super glücklich bei Mainz 05. Es wurden gefühlt 50 Vereine in den letzten Tagen genannt und ich wusste gar nicht, wo es herkam. Ich habe einen anderen Fokus in dieser Phase."
Fußball | Bundesliga From Zero to Hero - Das Wahnsinnsjahr von Mainz 05
Der 1. FSV Mainz 05 sah in der vergangenen Saison lange wie ein sicherer Absteiger aus. Jetzt dürfen die Rheinhessen auf die europäischen Ränge schielen. Über ein außergewöhnliches Jahr beim Bundesligisten.
Burkardts Fokus liegt gerade auf dem FSV Mainz 05. Das Team freut sich im kommenden Jahr wieder auf seinen Top-Torjäger und beendet das turbulente Fußballjahr mit dem Sieg im Rhein-Main-Derby perfekt. Beim ersten Pflichtspiel im kommenden Jahr empfängt Mainz 05 den VfL Bochum (11.1.).