Es lief die 16. Spielminute am Millerntor, als Nadiem Amiri einen Pass im Spielaufbau der St. Paulianer abfing, schnell umschaltete und Armindo Sieb mit einem Pass in die Tiefe schickte. Zehn schnelle Schritte, dann der kaltschnäuzige Abschluss vorbei am Hamburger Keeper Nikola Vasilj ins kurze Eck - das 2:0 für Mainz 05 und der zweite Treffer für den Neuzugang bei seinem zweiten Startelf-Einsatz.
"Es hat mich sehr gefreut, dass ich getroffen habe", sagt Sieb am Tag nach dem Auswärtssieg im Interview mit SWR Sport, "der Coach gibt mir das Vertrauen - und mit dem Treffer gebe ich ihm das Vertrauen zurück."
Mainz überzeugt mit Auswärts-Stärke
Die beiden Tore von Jonathan Burkardt machten den Abend für die Mainzer perfekt und sorgten für den 3:0-Endstand beim Aufsteiger. Für die Nullfünfer war es im dritten Auswärtsspiel der Saison der zweite Sieg. Dazu kommt ein spektakuläres Unentschieden beim VfB Stuttgart. "Auswärts sind wir noch ungeschlagen. Das ist natürlich sehr, sehr schön", sagt Sieb. "Dazu drei Punkte bei St. Pauli und zu Null gespielt - das ist mega", freut sich der 21-Jährige.
Dabei war der Matchplan gegen die Kiezkicker eigentlich ein anderer: "Wir wollten mehr mit Ball spielen, aber irgendwie hat Pauli das dann besser gemacht", anaslysiert Sieb und ergänzt: "Aber dadurch, dass Pauli viel den Ball hatte und viele Fehler gemacht hat, haben wir davon gut profitiert und einfach sehr effektiv unsere Chancen genutzt."
Das sei auch eine gute Reaktion auf die 0:2-Heim-Niederlage in der Vorwoche gegen Heidenheim gewesen. Da stand Sieb übrigens nicht in der Startelf - im Gegensatz zum Spiel in Augsburg, wo er als hängende Spitze gleich bei seinem Startelf-Debüt getroffen hatte. Auswärts scheint Sieb also zu liegen - wie der gesamten Mainzer Mannschaft.
Armindo Sieb: über München und Fürth nach Mainz
Der gehört der 21-Jährige erst seit dem Sommer an. Da wechselte der gebürtige Hallenser auf Leihbasis vom FC Bayern zu den Rheinhessen. Zuvor war der deutsche U21-Nationalspieler, der in den Nachwuchsleistungszentren von Leipzig, Hoffenheim und schließlich München ausgebildet wurde, zwei Jahre nach Fürth ausgeliehen. Da gelangen dem "dynamischen und torgefährlichen Angreifer", wie Mainz-Vorstand Christian Heidel ihn beschreibt, in der vergangenen Spielzeit in 33 Einsätzen in der 2. Bundesliga zwölf Tore.
Mit dem 1:0 in Augsburg und dem 2:0 bei St. Pauli hat Sieb nun auch seine ersten Treffer in der Bundesliga erzielt. Am liebsten will Stürmer direkt nach der Länderspielpause gegen RB Leipzig (19.10./15:30 Uhr) nachlegen - dann in der Mainzer Arena, denn Sieb ergänzt lachend: "Ich hoffe sehr, dass der erste Armindo-Treffer zuhause bald kommt."