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Polizist dachte nach Böllerschlag im Hoffenheimer Block an Terrorattacke

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dpa
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Am vorletzten Verhandlungstag wegen des Böllerschlags beim Spiel Augsburg gegen Hoffenheim berichtete ein erfahrener Polizist aus Mannheim. Er befürchtete sogar einen Terroranschlag.

Nach der massiven Böllerexplosion beim Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim im Herbst 2023 hat ein auf die Fanszene spezialisierter Polizeibeamter zunächst sogar einen Terroranschlag für möglich gehalten. Der Polizist sagte am Freitag in dem Prozess wegen des Böllerwurfs vor dem Landgericht Augsburg, dass die Detonation über das sonst normale Maß bei Böllerschlägen in Stadien hinausgegangen sei. Bei 17 Heimspielen werde etwa drei Mal im Schnitt geböllert, so der Zeuge auf Nachfrage eines Anwalts.

Laut Anklage waren 14 Menschen, darunter mehrere Kinder, durch einen in Deutschland nicht zugelassenen Böller verletzt worden. Vier Männer müssen sich deswegen derzeit vor dem Landgericht verantworten.

Hoffenheimer Ultras suchen nach den Tätern

In diesem Fall sei die Detonation so laut gewesen, dass er einen Terroranschlag nicht ausgeschlossen habe, meinte der als Zeuge geladene Polizist dazu, wie er den Böllerschlag erlebt habe. Der Beamte aus Mannheim begleitet seit 2009 in zivil die Hoffenheim-Fans bei Auswärtsspielen. Er berichtete nach dem Zwischenfall von "tumultartigen Szenen" auf den Rängen. Auch die Hoffenheim-Ultras waren nach seiner Schilderung von der Detonation überrascht. Die Ultras hätten dann im Gästeblock selbst nach den Tätern gesucht und so "eine Art Blockpolizei" gespielt. Auf ihn sei ein Ultrafan der Hoffenheimer zugekommen und habe ihm das Bild aus einem Chatverlauf gezeigt, das den Angeklagten zeigte.

Vor dem Polizisten hatte ein elfjähriger Schüler als Zeuge ausgesagt, der damals ebenfalls im Stadion war und nach der Detonation wegen Kopf- und Ohrenschmerzen in fachärztliche Behandlung musste. Der Hauptangeklagte, ein 28 Jahre alter Mann aus dem Raum Göppingen, entschuldigte sich im Gerichtssaal bei dem Buben und dessen Mutter.

Bekannte wegen Beihilfe angeklagt

Der in Untersuchungshaft sitzende 28-Jährige ist wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Er hat zugegeben, den Böller geworfen zu haben. Drei Bekannte sollen ihm bei der Tat geholfen haben und sind wegen Beihilfe angeklagt. Bei dem Quartett soll es sich um Hoffenheim-Fans handeln. Wegen der Explosion war die Partie in der Augsburger Arena am 11. November mehrere Minuten unterbrochen worden, das Spiel endete dann 1:1.

Das Urteil soll am 22. April verkündet werden.

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