Fußball | Bundesliga

Hoffenheims Neu-Trainer Ilzer nach Sieg gegen Leipzig: "Ein schweres Herz leicht machen"

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Autor/in
Pirmin Styrnol

Hoffenheims neuer Trainer Christian Ilzer feierte am Samstag einen furiosen Einstand. Mit 4:3 siegte sein Team gegen RB Leipzig.

Der ausgestreckte Zeigefinger deutete einmal im Kreis. "Du, Du, Du und Du, ihr alle habt das geschafft", schien Christian Ilzer mit dieser Geste andeuten zu wollen. Dann warf er lachend beide Arme in die Luft und herzte seine Mannschaft nach dem 4:3 gegen RB Leipzig. Das Debüt des 47-jährigen Österreichers als Cheftrainer der TSG Hoffenheim war voll und ganz geglückt.

"Es war ganz großes Kino, was die Mannschaft heute gezeigt hat", freute sich der glückliche Debütant später am SWR-Mikrofon: "Herzliche Gratulation und großes Kompliment an die Mannschaft!"

Mit der ersten RB-Chance des Spiels war es Willi Orban, der in der 15. Minute das 1:0 für die Sachsen erzielte, doch bereits zwei Minuten später glich Adam Hlozek aus (17.). Ein 1:1, das seinerseits nur zwei Minuten Bestand hatte, denn Antonio Nusa stellte mit seinem Treffer zum 2:1 postwendend die Ein-Tore-Führung für die Sachsen wieder her (19.).

Hoffenheim jedoch gab sich nicht geschlagen. Angepeitscht von Neu-Trainer Ilzer war den Kraichgauern der Wille zum neuerlichen Ausgleich anzumerken. Das Spiel blieb weiterhin offen, doch Tore wollten bis zur Pause keine mehr fallen.

Hoffenheim kommt besser aus der Pause

Das änderte sich nach Wiederanpfiff. Vor 28.023 Zuschauern legte sich der erst 19-jährige Hoffenheimer Tom Bischof einen Freistoß aus rund 16 Metern zurecht und zirkelte den Ball mit dem linken Fuß ins Torwarteck (50.). Leipzig-Keeper Peter Gulacsi wurde auf dem falschen Fuß erwischt - 2:2.

Ein weiteres Mal durfte Coach Ilzer die Faust in den Himmel recken. "Er gibt klare Ansagen auf dem Platz. Auch vor dem Spiel in der Kabine", erklärte Bischof nach dem Spiel am SWR-Mikrofon: "Einen Supersatz von ihm fand ich, dass wir einfach mal Spaß haben sollen. Wie Kinder. Einfach Spielspaß haben und alles reinhauen. Ohne viele Gedanken. Das hat man heute gesehen", so Bischof weiter.

"Ein Team, das länger nicht gewonnen hat, das eine schwierige Phase hinter sich hat, das muss man befreien. Ein schweres Herz leicht machen. Das Kind in sich wecken", so Ilzer nach dem Spiel: "Wir haben als Kinder auch Fußball gespielt, mit großer Freude, mit großem Vergnügen. Mit großer Leichtigkeit. Und das habe ich den Jungs mitgegeben." Ein Ratschlag, der wohl gut ankam beim Team.

Neue Euphorie mit neuem Trainer

Zunächst folgte allerdings der nächste Rückschlag: In der 67. Minute versuchte Stanley Nsoki eine Leipzig-Flanke vor dem einschussbereiten Openda zu klären, zielte beim Klärungsversuch jedoch ins eigene Tor. Schon wieder lag die TSG zurück.

"Es war ein hin und her. Aber wir haben immer an uns geglaubt", fasste Bischof später zusammen. Und tatsächlich, wieder kam die TSG zurück - und das auch noch durch ein glückliches Trainerhändchen. Zuerst legte der eingewechselte Bruun Larsen servierfertig für Doppeltorschützen Hlozek auf (82.), fünf Minuten später drehte der Däne mit seinem Treffer sogar die Partie (87.).

Der perfekte Einstand für Christian Ilzer

Der perfekte Einstand für Christian Ilzer auf der Trainerbank. Es sei eine "neue Euphorie, neuer Trainer, alles ein bisschen neu...", fand Tom Bischoff nach dem Spiel.

"Ich kenne die Mannschaft ja erst seit einer Woche, aber man merkt sofort, dass sie einen ganz tollen Charakter hat", so Ilzer, der sich direkt bei Vorgänger Pellegrino Matarazzo bedankte: "Der hat da eine Mannschaft übergeben die fit ist, die einen guten Charakter hat und sie haben es heute einfach auf den Platz gebracht."

Der Start für Neu-Coach Christian Ilzer in Hoffenheim ist also geglückt. In der kommenden Woche müssen die Hoffenheimer dann erstmals auswärts unter ihrem neuen Trainer ran. Am Sonntag treffen die Kraichgauer dann auf Tabellennachbarn Mainz 05.

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Pirmin Styrnol