"Die haben uns schon vor Aufgaben gestellt. Aber am Ende standen wir mit drei Punkten da. So ein Sieg ist auch mal wichtig gewesen jetzt", betont Tobias Raschl im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" den Stellenwert des 3:2-Erfolgs gegen Elversberg. Nach den Niederlagen zum Auftakt gegen St. Pauli und auf Schalke konnten die Roten Teufel so erstmals in dieser Saison Punkte einfahren.
Nach so einem Sieg sei die Stimmung im Team wieder ganz anders und entspannter, so Raschl, der selbst einen äußerst entspannten Eindruck macht. Davor habe es im Training auch mal gekracht, "weil keiner so richtig zufrieden ist, mit sich selbst oder der Teamleistung. Dann kommt es mal vor, dass in den Zweikämpfen robust reingegangen wird und man mal aneckt."
Neuzugang Tobias Raschl ist beeindruckt von den FCK-Fans
Besonders angetan zeigt sich der Neuzugang von den Fans der Roten Teufel und der guten Stimmung beim Heimspiel gegen Elversberg: "Da war ich echt überrascht. Man hört das ja immer, mit der wahnsinnigen Unterstützung und den super Fans. Jetzt, wo ich das selber erlebt habe, muss ich sagen, das merkt man wirklich. Die West - oder generell das ganze Stadion - hat uns mit zu dem Sieg getragen, weil so deutlich besser waren wir nicht." So ein Support mache viel aus und sorge in entscheidenden Phasen für die letzten Prozentpunkte, dass man einen Sieg hole.
Auch auswärts sind FCK-Fans eine Bank
Nicht nur zu Hause auf dem Betze, auch auswärts sorgen die FCK-Fans regelmäßig für grandiose Stimmung. Wie zum Beispiel auch auf Schalke, trotz der deutlichen Niederlage. "Auf Schalke war echt Wahnsinn. Allein beim Aufwärmen oder bei der Ankunft. Sowas habe ich noch nie erlebt bei einem Auswärtsspiel", ist Raschl noch immer sichtlich beeindruckt. Seine Familie, die aus Düsseldorf stammt, sei bei dem Spiel gewesen und hätte ebenfalls bestätigt, so eine Stimmung noch nie erlebt zu haben.
Zwar ist sich auch Tobias Raschl bewusst, dass beim FCK noch lange nicht alles rund läuft. Doch das Zusammenspiel im Mittelfeld, insbesondere mit Marlon Ritter, läuft aus seiner Sicht gut. Beide verstehen sich auch außerhalb des Platzes und Marlon Ritter hat dem "Neuen" bei der Eingewöhnung geholfen.
Tobias Raschl: Sechser mit Zug zum Tor
Über seine Rolle im defensiven Mittelfeld sagt Raschl: "Bei mir ist es wichtig, dass ich auf der Doppel-Sechs spiele und meine Freiheiten habe. Das war jetzt auch oft gegeben." Tobias Raschl übernimmt auch gerne mal den offensiveren Part der Sechser und schaltet sich im Spiel nach vorne mit ein. Dabei komme ihm das System mit Dreier- beziehungsweise Fünferkette und drei Innenverteidigern als Absicherung sehr entgegen.
Über Gladbach, Düsseldorf, Dortmund und Fürth zum FCK
Tobias Raschls Karriere führte ihn von seinem Heimatverein SG Unterrath zunächst ins Nachwuchsleistungszentrum von Borussia Mönchengladbach. Doch dort wurde er nach zwei Jahren aussortiert, weil er den Verantwortlichen nicht groß und athletisch genug war. Es folgten zwei gute Jahre für ihn in der Heimat in Düsseldorf, von der Jugend der Fortuna folgte dann der Schritt nach Dortmund.
Training mit Erling Haaland
Dort pendelte Tobias Raschl in der Anfangszeit quasi zwischen drei Mannschaften: trainieren bei der Ersten, spielen bei der Zweiten und der U19, mit der er 2019 die Deutsche Meisterschaft feiern konnte. Aus seiner Dortmunder Zeit kennt er auch noch Richmond Tachie, ebenfalls Neuzugang bei den Roten Teufeln, sehr gut. Beim BVB konnte Raschl zwar auf hohem Niveau trainieren, unter anderem zusammen mit Erling Haaland, doch aufgrund der großen Konkurrenz im Mittelfeld reichte es nur zu einem Einsatz in der Bundesliga.
Ansonsten kam der heute 23-Jährige vor allem in der zweiten Mannschaft des BVB, zunächst in der Regionalliga und dann nach dem Aufstieg in der 3. Liga zum Einsatz. Um mehr Spielanteile auf möglichst hohem Niveau zu sammeln, folgte schließlich der Wechsel nach Fürth. Zehn Mal lief er für die Spielvereinigung in der Bundesliga auf, bevor am Ende der Saison 2021/22 der Abstieg in die 2. Liga folgte. Nach einem weiteren Jahr in Fürth jetzt der Wechsel zu den Roten Teufeln.
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Gegen Paderborn will der FCK nachlegen
Als nächste Aufgabe haben Tobias Raschl und seine neuen Teamkollegen den SC Paderborn vor der Brust. In der vergangenen Saison musste sich der FCK den Paderbornern zweimal knapp mit 0:1 geschlagen geben. Das soll in dieser Saison anders laufen: "Der Sieg gegen Elversberg hat Bock auf mehr gemacht. Einfach dieses Gefühl zu gewinnen, mit den Fans zu feiern. Jetzt wollen wir nachlegen", gibt sich Raschl selbstbewusst.
Wohin die Reise am Ende der Saison für den FCK geht, lässt sich schwer vorhersagen. In Kaiserslautern geben sie in den vergangenen Jahren traditionell auch kein Saisonziel aus. Tobias Raschl traut sich und seinem Team einen Platz im oberen Mittelfeld zu: "Unser Kader hat viel Qualität. Klein, aber sehr fein. Wenn wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen, kann das Spaß machen diese Saison."