Frust bei FCK Neuzugang Ragnar Ache nach dem 0:3 beim FC Schalke 04

Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Stürmer Ragnar Ache - vorne treffen, hinten Tore verhindern

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Autor/in
Stefan Kersthold
Sebastian Zobel

Ragnar Ache traf gleich in seinem ersten Spiel für den 1. FC Kaiserslautern. Jetzt soll, nach zwei Auftaktniederlagen in der Liga, endlich auch der erste Sieg her.

"Die Stimmung ist nicht wirklich schlecht, gegen Schalke haben wir eigentlich ein gutes Spiel gemacht. Selbst mit zwei Spielern weniger haben wir Herz gezeigt", gibt sich Ragnar Ache im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" selbstbewusst. Zwar hat das Ergebnis bei der 0:3-Niederlage auf Schalke nicht gestimmt. Doch dass die Roten Teufel eine ordentliche Leistung gezeigt haben, kann ihnen keiner absprechen.

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Ache sieht trotz des Fehlstarts mit zwei Niederlagen keinen Grund zur Panik. Mit St. Pauli und Schalke habe man gegen zwei Gegner gespielt, die zu den Aufstiegskandidaten zählten. Doch natürlich sei der FCK nun gefragt, eine Reaktion in Form von guten Leistungen zu zeigen: "Jetzt müssen wir den Schalter im Kopf umlegen."

FCK-Fans beeindrucken Ragnar Ache

Beeindruckt haben den Neuzugang von Eintracht Frankfurt, der zuletzt an den Zweitligisten Greuther Fürth ausgeliehen war, die FCK-Fans. Gut 6.000 von ihnen begleiteten das Team beim Auswärtsspiel auf Schalke und machten dort mächtig Radau. "Eigentlich habe ich nur unsere Fans gehört, die Schalke-Fans habe ich nicht wirklich gehört", ist Ragnar Ache begeistert vom Support der FCK-Fans. Und die dürften ebenfalls von ihrem neuen Spieler begeistert sein.

Direkt in seinem ersten Spiel gelang Ragnar Ache der erste Treffer im FCK-Dress, und das auch noch vor der Westkurve auf dem Betzenberg. Fast genauso feierten die Fans eine Abwehraktion. Nach einem Monstersprint zurück bis zum eigenen 16er blockte er einen Schuss und erntete dafür viel Applaus. "Das Pressingspiel ist eine Spezialität von mir. Es ist eine meiner Stärken, dass ich nicht nur ans Angreifen sondern auch ans Verteidigen denke", kommentiert Ache die Szene.

Auch in der Abwehr sehr wertvoll - FCK Stürmer Ragnar Ache, hier im Zweikampf mit Daniel Sinani vom FC St. Pauli
Auch in der Abwehr sehr wertvoll - FCK Stürmer Ragnar Ache, hier im Zweikampf mit Daniel Sinani vom FC St. Pauli

FCK sieht Sieg im Pokalspiel gegen Rot-Weiss Koblenz als Pflicht

Am kommenden Sonntag steigt die erste Runde des DFB-Pokals. Der FCK tritt bei Oberligist Rot-Weiß Koblenz an. Bei allem Respekt vor dem Gegner sind sich alle Beteiligten auf dem Betzenberg einig, dass ein Sieg Pflicht ist. Schwer werde es für Favoriten im Pokal vor allem durch den Druck und die Erwartungen, so Ache. Gefährlich sei auch, dass man den Gegner möglicherweise unbewusst unterschätze. Das soll den Betze-Buben am Sonntag aber nicht passieren: "Solche Gegner darf man nie unterschätzen, da ist nie irgendwas hundertprozentig sicher."

Elversberg kommt auf den Betzenberg

In der Woche nach dem Pokal gastiert Aufsteiger Elversberg in der Liga auf dem Betzenberg. Auch wenn Ragnar Ache betont, dass er vor der Leistung der Elversberger durch den Aufstieg aus der 3. Liga großen Respekt habe - er und seine Teamkollegen wollen alles für einen Heimsieg tun: "Ich habe viel Vertrauen in die Mannschaft, vor allem Zuhause auf dem Betzenberg."

Möglicherweise sehen die Fans dann ja auch mal ihn und Terrence Boyd als Doppelspitze gemeinsam auflaufen. "Ich würde gerne mit ihm zusammen spielen. Er kann gut Bälle verlängern, ich habe dann auch die Schnelligkeit, um da hinzulaufen", so Ache.

Ragnar Ache wurde in Rotterdam zum Profi

Aufgrund eines familiären Umzugs schnürte der gebürtige Frankfurter Ragnar Ache einige Jahre lang in Rotterdam in den Niederlanden die Fußballschuhe, durchlief dort auch die Jugendabteilungen. Als Jugendlicher sein gewohntes Umfeld zu verlassen, war für Ragnar Ache nicht leicht: "Die Anfangszeit in den Niederlanden war schwer, ich musste meine Freunde zurücklassen, hatte noch kein Handy, konnte keinen Kontakt halten." Über Kontakte auf dem Bolzplatz und mit Englisch fand er Anschluss.

In Rotterdam wurde Ache zum Profi und sorgte nicht nur mit Toren, sondern auch mit kreativem Torjubel und Tanzeinlagen in der Kabine für Aufsehen. "Meine Mutter kommt aus Ghana und Afrikaner sind immer am Tanzen. Ich mache das auch oft, dass ich im Zimmer Musik anmache und tanze". Die FCK-Fans dürften nichts dagegen haben, wenn Ragnar Ache noch das eine oder andere Tortänzchen auf dem Betzenberg einlegt.

Ragnar, der Krieger und Kämpfer

Im Gegensatz zu seinen afrikanischen Wurzeln hat der ungewöhnliche Vorname des 25-Jährigen aber einen nordischen Hintergrund. "Der Name kommt ursprünglich aus Skandinavien", erklärt Ache, "meine Mutter und mein Vater haben mich so genannt, weil das Krieger und Kämpfer bedeutet".

Ragnar Ache im Dress der deutschen U-21 Nationalmannschaft
Ragnar Ache im Dress der deutschen U-21 Nationalmannschaft

Unter Trainer Stefan Kuntz zum Nationalspieler geworden

Noch während seiner Zeit in den Niederlanden wurde Ache von Trainer Stefan Kuntz zum ersten Mal für die Deutsche U21 nominiert und war selbst überrascht, dass ihn der ehemalige FCK-Boss damals auf dem Zettel hatte. 2021 war Ache sogar Teil des Kaders bei den Olympischen Spielen. Ein Erlebnis, das ihn bis heute schwärmen lässt. Zwar verabschiedeten er und die Deutsche Mannschaft sich bereits nach der Vorrunde aus dem olympischen Turnier. Doch immerhin konnte Ache in drei Spielen zwei Tore erzielen.

2020 folgte der Wechsel zu Eintracht Frankfurt. Mit den Hessen gewann er zwar die Europa League, kam aber nicht über die Reservistenrolle hinaus. In der vergangenen Saison war er an Zweitligist Fürth ausgeliehen und konnte dort in 32 Ligaspielen sieben Tore und vier Vorlagen beisteuern. Seit dieser Saison geht der Stürmer nun also für den FCK auf Torejagd und hat vor allem einen Wunsch: fit bleiben und gute Leistungen bringen.

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Stefan Kersthold
Sebastian Zobel

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