In einer spielerisch mauen Partie sorgten Marvin Wanitzek (51. Minute), Igor Matanovic (58.), Paul Nebel (81.) und Budu Zivzivadze (90.+1) für die Gäste-Treffer. Dem KSC genügte eine routinierte und abgeklärte Vorstellung, um die drei Punkte mit nach Karlsruhe zu nehmen. Der FCK blieb insbesondere in der Offensive vieles schuldig, wirkte mutlos und steckt nach der Heimpleite weiterhin tief im Tabellenkeller.
"Das 1:0 für uns war ein Stück weit spielentscheidend. Dadurch konnten wir den sehr defensivstarken FCK ein bisschen locken", analysierte KSC-Trainer Eichner nach der Partie am ARD-Mikrofon. "Wir haben ihnen dadurch einen Stoß verpasst."
FCK-Kapitän Jean Zimmer: "Das war grottenschlecht"
Beim FCK war die Gefühslage nach dem Match konträr. "Vor 50.000 Zuschauern ist unsere Leistung nur sehr schwer zu erklären. Die erste Halbzeit hat kämpferisch noch gepasst, die zweite Halbzeit war grottenschlecht", befand Kapitän Jean Zimmer.
Beim Heimdebüt des neuen FCK-Trainers Friedhelm Funkel trafen zwei Klubs aufeinander, die zuletzt einen Negativtrend zu verzeichnen hatten. Der Karlsruher SC war seit drei Spielen ohne Sieg, der FCK hatte sogar nur einen Erfolg aus den 13 letzten Ligaspielen zu verzeichnen. Bevor Schiedsrichter Tobias Welz das Südwestduell anpfiff, wurde im Fritz-Walter-Stadion mit einer Schweigeminute noch Andreas Brehme gedacht. Der Weltmeister von 1990, der lange Jahre für die Roten Teufel gespielt hatte, war in der Nacht zum Dienstag überraschend im Alter von 63 Jahren verstorben.
Zäher Beginn auf dem Kaiserslauterer Betzenberg
Nach dem ersten Abtasten mit vielen Duellen im Mittelfeld hatten die Gäste die erste Gelegenheit des Spiels. Der zuletzt so formstarke Angreifer Igor Matanovic brachte nach einer flachen Hereingabe nicht genug Druck in seinen Abschluss, so dass FCK-Keeper Julian Krahl keinerlei Probleme hatte (14.). Das war es aber auch schon mit Highlights in der Anfangsphase des zähen und kämpferischen Spiels. Beide Teams waren primär darauf bedacht, defensiv sicher zu stehen.
In der 24. Minuten hatte dann Kaiserslautern seinen ersten Abschluss. Nach einem Karlsruher Ballverlust schaltete FCK-Offensivspieler Marlon Ritter schnell und zog aus knapp 45 Metern ab. Der weit vor seinem Tor stehende KSC-Keeper Patrick Drewes hatte aber keine Mühe, den Ball abzufangen.
Keine Chancen, keine Tore bis zur Pause
Ansonsten blieb das Spiel weiterhin ereignisarm. Die Gastgeber taten sich schwer, ins letzte Spieldrittel zu gelangen. Der KSC versuchte indes, aus seiner kompakten Abwehr zu kontern, wählte aber dafür meist mit langen Bällen das falsche Stilmittel - der FCK hatte damit wenig Probleme. So ging es nach 45 Minuten mit lediglich vier Torschüssen - je zwei auf beiden Seiten - torlos in die Pause. Ein Resultat, das dem Spielverlauf bis dahin auch entsprach.
Mit Kapitän Andreas Brehme FCK gegen KSC: Als sich die Roten Teufel zwischen Hölle und Himmel befanden
Am Samstag (13 Uhr) empfängt der 1. FC Kaiserslautern den Karlsruher SC in der 2. Liga. Das Duell der Südwestklubs ist traditionsreich. Unvergessen, als der frisch aus der Bundesliga abgestiegene FCK 1996 gegen den KSC den DFB-Pokal holte.
Gelb für Filip Kaloc nach Videobeweis
Kurz nach dem Seitenwechsel gab es dann erstmals Aufregung: Bei einem Eckball für Kaiserslautern checkte FCK-Mittelfeldspieler Filip Kaloc seinen Karlsruher Gegenspieler Marcel Rapp abseits des Spielgeschehens. Schiedsrichter Welz bekam einen Hinweis aus dem Kölner Keller, schaute sich die Szene auf dem Monitor noch einmal an und zeigte Kaloc anschließend die Gelbe Karte.
Marvin Wanitzek bringt den KSC in Führung
Wenig später dann auch das erste sportliche Highlight der Partie. Nach einem starken Pass von Dzenis Burnic stahl sich Marvin Wanitzek im Rücken von Gegenspieler Jean Zimmer davon und schob aus gut zwölf Metern mit links vorbei an Krahl ins lange Eck zum 0:1 ein (51.).
Sieben Minuten später kam es noch schlimmer für die Gastgeber. Nach einem Konter steckte Nebel auf Matanovic durch, der von halbrechts aufs FCK-Tor zulief, noch bedrängt von Gegenspieler Jan Elvedi. Der Stürmer versuchte, den Ball an Krahl vorbei zu schieben, blieb aber hängen. Im zweiten Versuch stocherte Matanovic ihn schließlich zum 0:2 ins Tor (58.) - sein achter Saisontreffer. Die Kaiserslauterer Defensive sah in dieser Szene alles andere als gut aus.
Der FCK verstärkte in der Folge seine Offensivbemühungen, an der Kreativität mangelte es aber weiterhin. Die Hausherren wirkten erstaunlich blutarm. Karlsruhe genügte es, kompakt zu stehen. Die Gäste lauerten auf Kaiserslauterer Fehler, um nach Ballgewinn schnell umschalten und kontern zu können.
Paul Nebel und Budu Zivzivadze machen den Deckel drauf
Doch der "Verwaltungsmodus" reichte - vom FCK kam einfach zu wenig. Nach einem Konter erzielte Nebel nach Steilpaß von Sebastian Jung sogar noch das 0:3 (81.), nach einem weiteren Gästeangriff traf Zivzivadze per Kopf zum 0:4 (90.+1). Letztlich gab es somit einen absolut verdienten 4:0-Auswärtserfolg für clevere Gäste gegen ganz schwache Rote Teufel.
Fußball | 2. Bundesliga "Zu wenig Kampf" - Bankrotterklärung nach FCK-Debakel gegen KSC
Aufbruchstimmung schon wieder futsch: Bei der Heimpremiere des neuen Trainers Friedhelm Funkel unterlag der 1. FC Kaiserslautern dem Karlsruher SC mit 0:4. Danach stellten die Fans die Mannschaft zur Rede.
Lage für den FCK wird immer bedrohlicher
Durch die neuerliche Pleite geht die Talfahrt des 1. FC Kaiserslautern ungebremst weiter. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen 14 Ligaspielen stehen die Pfälzer mit 22 Zählern auf dem Relegationsrang 16, können aber auf einen direkten Abstiegsrang fallen, wenn Hansa Rostock bei Fortuna Düsseldorf (Sonntag, 13:30 Uhr) mindestens einen Punkt holt. Der KSC indes hat durch den Auswärtsdreier seine Position im Tabellenmittelfeld manifestiert. Die Mannschaft von Trainer Christian Eichner belegt aktuell mit 32 Zählern den neunten Rang.
Der FCK muss am 24. Spieltag bei Hansa Rostock antreten (02.03., 13 Uhr), ein wegweisendes Spiel im Abstiegskampf der 2. Liga. Dort wird eine andere Leistung als gegen den KSC nötig sein, um Punkte für den Klassenerhalt holen zu können. Karlsruhe empfängt Greuther Fürth (02.02., 20:30 Uhr) und kann den Abstand zum Tabellenkeller weiter vergrößern.