So soll es wieder aufwärts gehen

"Dann wird das richtig geil!" FCK-Stürmer Boyd trotz Hertha-Pleite optimistisch

Stand
Autor/in
Johann Schicklinski
Interview
Jürgen Schmidt

Nach fünf Niederlagen in der 2. Liga nacheinander ist der 1. FC Kaiserslautern in den Tabellenkeller abgerutscht. Trotzdem ist Stürmer Terrence Boyd optimistisch mit Blick auf die Zukunft der Roten Teufel.

Auf die Pokalkür folgte der graue Zweitliga-Alltag. Wenige Tage nach dem 2:0 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Nürnberg verlor der 1. FC Kaiserslautern im Fritz-Walter-Stadion gegen Hertha BSC mit 1:2 (1:0). Für die Roten Teufel die fünfte Pleite in Folge - damit sind sie mitten im Abstiegskampf angekommen. Dementsprechend durchwachsen war die Stimmung bei den Pfälzern nach dem Sonntagstraining.

Der FCK gibt alles und verliert doch gegen Hertha. DEIN FCK #94 | SWR Sport

Terrence Boyd: "Wir machen einen Prozess durch"

"Das war ein richtiger Dämpfer. Zuhause zu verlieren ist natürlich nicht cool", sagte Angreifer Terrence Boyd im exklusiven Interview mit SWR Sport. Der US-Amerikaner war aber auch bemüht, die positiven Aspekte zu benennen: "Es ändert sich gerade ein bisschen was bei uns, das sieht man auch. Wir machen einen Prozess durch, der kurz- bis mittelfristig Früchte tragen wird. Wir lernen jeden Tag dazu, das macht Lust auf mehr. Ich bin da positiver Dinge."

Konkret zählte Boyd die Arbeit gegen den Ball, die Taktik, die Positionierung auf dem Feld und die Spielweise bei eigenem Ballbesitz auf. Das alles habe sich unter dem neuen Trainer Dimitrios Grammozis geändert und werde entsprechend trainiert. "Innerhalb weniger Tage ist davon schon sehr viel bei der Mannschaft angekommen. Ich denke mal, das geht so weiter - und dann wird das richtig geil!" Grammozis hatte vor genau einer Woche sein Amt als neuer FCK-Coach angetreten, wenige Tage zuvor war Dirk Schuster freigestellt worden.

Gegen die Hertha sei die neue Ausrichtung bereits spürbar gewesen. "Die hatten ja in der ersten Halbzeit praktisch keine Torchance", sagte Boyd. Mit spielentscheidend sei dann die Rote Karte für den eingewechselten Affez Aremu (60. Minute) beim Stand von 1:1 gewesen, so der Stürmer weiter. Zuvor hatte Almamy Touré (16.) den FCK in Führung gebracht, Florian Niederlechner (49.) hatte für den Hauptstadtklub ausgeglichen. In Überzahl hatte Marc Oliver Kempf (82.) den Siegtreffer für die Gäste erzielt.

Boyd: "Mit elf gegen elf hätten wir nicht verloren"

"Das passiert, das ist Fußball. Der Junge ist auch am Boden, das macht er ja nicht absichtlich. Er hat sich auch entschuldigt", sagte Boyd. "Mit der Roten Karte bekommt das Spiel eine ganz andere Dynamik. Mit elf gegen elf hätten wir nicht verloren."

Ragnar Ache fehlt wegen einer Wadenverletzung

Boyd hatte erneut in der Anfangsformation gestanden, weil Kaiserslautern auf Pokal-Held Ragnar Ache verzichten musste. "Ragnar hat im Abschlusstraining am Freitag doch noch seine Wadenverletzung aus dem Pokalspiel gespürt. Wäre das heute ein Endspiel gewesen, wäre es vielleicht gegangen. Aber so wollten wir kein Risiko eingehen", hatte Coach Grammozis das Fehlen begründet. Boyd arbeitete gewohnt viel, rieb sich in vielen Zweikämpfen auf, agierte aber auch glücklos.

Trotz aller jüngsten Defizite geht der 32-Jährige optimistisch in die letzte Partie des Jahres für den 1. FC Kaiserslautern - und es wird ein echtes Schlüsselspiel. Die Pfälzer, mittlerweile selbst Tabellen-15., müssen beim Liga-Vorletzten Eintracht Braunschweig ran (Sonntag, 17.12., 13:30 Uhr).

Boyd: "Dann bin ich positiver Dinge für Braunschweig"

"Jetzt haben wir mal eine ganze Woche Zeit, in Ruhe zu trainieren. Wir werden hart arbeiten, dann bin ich positiver Dinge für Braunschweig", sagte er." Ich bin mir sicher, dass wir da überzeugen werden."

Und dann, so Boyd weiter, gelte es die Winterpause zu nutzen und sich noch besser auf Neu-Coach Grammozis einzustellen. "Dann haben wir ganz viel Zeit, all das, was er mit uns vorhat, umzusetzen. Dann muss in die Köpfe reinkommen, dass wir alle zusammen eine andere Art von Fußball spielen, um da unten rauszukommen", sagte er. "Nicht unbedingt schöner, das ist scheißegal, wenn du im Tabellenkeller steckst. Sondern dass wir vorne gefährlicher werden und hinten weniger zulassen."

Stand
Autor/in
Johann Schicklinski
Interview
Jürgen Schmidt