"Vom Heiland sind wir alle weit entfernt." Das sagte Friedhelm Funkel, der neue Trainer des 1. FC Kaiserslautern, bei seiner Präsentation am vergangenen Mittwoch auf die Frage nach der immens großen Erwartungshaltung auf und rund um den Betzenberg. Er sei mit seiner Erfahrung der Einzige, der jetzt noch den Schalter im Abstiegskampf umlegen kann, hieß es. Wenn es einer schafft, dann der 70-Jährige.
Und jetzt, nach dem ersten Auftritt der Roten Teufel unter seiner Führung? Ich glaube, es war schon ein anderer FCK, der sich da beim 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg im Frankenstadion präsentierte. Kompakt in der Abwehr, verbessert im Umschaltspiel und - zumindest phasenweise - auch wieder torgefährlich. Dass es trotz einer Abschlussquote von 20:7 nur zu einem Treffer durch Richmod Tachie reichte, hat vielleicht auch etwas mit dem fehlenden Glück zu tun.
Erfahrung statt Experimente
Was mir ebenfalls aufgefallen ist: Der erfahrene Funkel setzt bei seiner Kaderzusammenstellung auf erfahrene Akteure. So standen Kapitän Jean Zimmer, Kenny Prince Redondo und auch Kevin Kraus in der Startelf, später wurde dann unter anderem auch noch der lange überhaupt nicht berücksichtigte Philipp Klement eingewechselt. Diese Erfahrung könnte im Abstiegskampf noch entscheidend werden.
Und so gebe ich Funkel zwar recht, wenn er von einem noch weiten Weg spricht, bin aber davon überzeugt, dass er über die erforderlichen Navigationsinstrumente verfügt, den FCK aus den Abstiegsregionen wieder nach oben zu führen.
Südwestderby zur Heimspielpremiere
Wie weit es dann in der Tabelle wieder nach oben geht, und ob es bereits am kommenden Samstag im Derby gegen den Karlsruher SC endlich wieder mit einem Dreier klappt, dazu müsste man Hellseher oder aber Heiland sein. Aber davon ist Friedhelm Funkel, siehe oben, bekanntlich weit entfernt. Ich glaube trotzdem, dass der dritte Trainer in dieser Saison der Richtige ist auf dem Betzenberg.