„Hallo! Aufwachen im Abstiegskampf!! - der FCK taumelt in Richtung Dritte Liga“. Mit dieser Überschrift begann vor einer Woche mein Kommentar zur Lage beim 1. FC Kaiserslautern. Jetzt, nach einer weiteren Niederlage, dem 1:2 gegen den SC Paderborn, hat die Vereinsführung um Thomas Hengen reagiert. Nach nur 73 Tagen im Amt wurde der erst im Dezember verpflichtete Dimitrios Grammozis freigestellt. Die beiden Erfolge im DFB Pokal, verbunden mit dem Einzug ins Halbfinale, waren zu wenig. Zurecht verwies Geschäftsführer Thomas Hengen mehrmals auf das Kerngeschäft zweite Liga - und hier war die Bilanz des Nachfolgers von Dirk Schuster erschreckend. Sechs Spiele, fünf Niederlagen. Nur gegen Schalke konnte, das allerdings mit 4:1 überzeugend, gewonnen werden.
Fußball | 2. Bundesliga Friedhelm Funkel soll den FCK vor dem Abstieg retten
Der FCK setzt nach der Entlassung von Dimitrios Grammozis auf volle Erfahrung im Kampf gegen den Abstieg. Mit Friedhelm Funkel übernimmt ein Trainer, der seine Karriere eigentlich schon beendet hatte.
Fehlgriff Grammozis
Jetzt ist man ja grundsätzlich hinterher immer schlauer, aber ich habe bereits damals gewisse Abläufe bei den Entscheidungen von Thomas Hengen nicht so ganz nachvollziehen können. Da wurde Dirk Schuster am Donnerstag nach der 0:3 Niederlage gegen Kiel und damit zwei Tage vor dem nächsten Spiel in Magdeburg entlassen – ohne einen Nachfolger zu haben. Der wurde mit Dimitrios Grammozis erst nach dem 1:4 in Magdeburg – hier saß Niklas Martin als Interimscoach auf der Trainerbank – präsentiert. Was nicht unbedingt für eine 1A-Lösung spricht.
Friedhelm Funkel - der allerletzte Strohhalm
Was Thomas Hengen, der ja in der Vergangenheit mit der ein oder anderen überraschenden Entscheidung richtig lag, aber auszeichnet: Er ist bereit zur Korrektur. Und so setzt er jetzt mit Friedhelm Funkel auf jede Menge Erfahrung.
Der allerletzte Strohhalm im Abstiegskampf, der meiner Meinung nach aber funktionieren kann und auch funktionieren wird. Der 70-Jährige ist eine Respektsperson, die nicht zuletzt vor knapp drei Jahren mit dem 1. FC Köln bewiesen hat, dass sie Klassenerhalt kann. Und das vorhandene Spielerpersonal auf dem Betzenberg hat auch die Qualität dazu.
Vielleicht sollten sich die Beteiligten ja auch einmal die Zweitliga-Saison 2007/2008 etwas genauer anschauen. Damals wurde Kjetil Rekdal im Februar 2008 entlassen. Milan Sasic kam und schaffte am letzten Spieltag mit einem 3:0-Sieg gegen den 1. FC Köln den Klassenerhalt. Wobei, ganz ehrlich, so spannend muss es Friedhelm Funkel dann doch nicht machen.