Die abgelaufene Saison musste der 1. FC Kaiserslautern emotional erst einmal verarbeiten. "Diesmal hat es sehr lange gedauert", sagte Mittelfeldspieler Marlon Ritter am Rande des Trainingslagers in Mals (Tirol) im Interview mit SWR Sport.
Nach dem Klassenerhalt im vorletzten Spiel und dem verlorenen Pokalfinale gegen Bayer 04 Leverkusen "waren es schon so zwei, drei Tage, wo man einfach leer war und darüber nachgedacht hat, was da eigentlich passiert ist".
Zimmer: Pokalfinale täuscht über schwache FCK-Saison hinweg
Für Ritter war es eine "sehr wilde Saison mit vielen schönen Momenten, aber auch eine spannende Saison bis zum Schluss. Und das hatten wir uns alle nicht so vorgestellt. Deswegen war es nicht so einfach, nach so einer Saison abzuschalten".
Auch Kapitän Jean Zimmer hatte ein paar Problem, nach der turbulenten Saison zur Ruhe zu kommen: "Es war eine sehr kräftezehrende Saison mit einem absoluten Top-Highlight am Ende. Und das hat schon ein paar Tage gedauert", sagte Zimmer, um dann kritisch anzumerken: "Ich glaube schon, dass das Finale geholfen hat, über die ansonsten schwache Saison hinwegzugucken."
FCK hofft auf sorgenfreie Saison
In der anstehenden Saison soll es besser werden. "Denn wenn wir eine schlechtere spielen, steigen wir ab", sagte Ritter. "Und das wollen wir auf jeden Fall verhindern." Darüber hinaus hat sich der FCK noch keine Ziele gesetzt. "Dafür ist es noch zu früh, wir sind noch mitten in der Vorbereitung."
In Mals sollen die Voraussetzungen für eine sorgenfreie Saison geschaffen werden. Grundlagen-Ausdauer, Taktik-Training und kennenlernen, kennenlernen, kennenlernen. "Wir hängen viel zusammen. Aber genau das ist das, was uns letztes Jahr vielleicht so ein bisschen gefehlt hat - dieses Miteinander. Das müssen wir dieses Jahr auf jeden Fall viel besser machen", meinte Ritter. Aber "bisher muss ich sagen, kann ich keinen nennen, der sich nicht gut eingefügt hat. Ich glaube, wir haben gute Charaktere dazubekommen". Davon ist auch Zimmer überzeugt: "Ich glaube, dass sich die Neuen gut integriert haben. Da hilft natürlich so ein Trainingslager, wo man 24 Stunden aufeinander hängt."
FCK mit neuer Spielidee
Neu beim FCK ist auch der Trainer, unter dem sich das Auftreten verändern soll. Markus Anfang will dem FCK eine neue Spielidee mitgeben. Weg von der tiefstehenden, stets auf Konter lauernden Verteidigung, die Sportvorstand Thomas Hengen vergangene Saison als "Angsthasen-Fußball" bezeichnet hat. Hin zu einem aktiveren Spiel-Stil mit viel Druck und aggressivem Pressing. Anfang habe "einen klaren Plan, den er uns an die Hand gibt", beteuerte Zimmer. "Es klappt noch nicht alles aber wir haben gegen Qarabaq Agdam ein gutes Spiel gemacht."