Wieder ist alles neu in Heidenheim. Zum ersten Mal spielt der Club von der Ostalb international in der Qualifikation zur Conference-League. Wie das wird? "Ich habe keine Ahnung, das hatten wir noch nicht", sagt Trainer Frank Schmidt und freut sich auf die neuen Herausforderungen. Eines ist dem Macher des Heidenheimer Erfolgs aber klar: "In der vergangenen Saison haben wir überperformt."
Als Absteiger gehandelt, in Europa gelandet
Als Aufsteiger hatten dem 1. FC Heidenheim in der vergangenen Saison die wenigsten etwas zugetraut. Aber das Team von der der Ostalb beeindruckte mit Einsatzwillen, Teamgeist und Cleverness. Heimsiege gegen Bayern oder Stuttgart brachten die Arena auf dem Schlossberg zum Beben. Das Ziel Klassenerhalt wurde früh erreicht. Am Ende landete der Außenseiter auf Platz acht und damit im internationalen Geschäft.
In ihrem ersten Europapokal-Spiel der Clubgeschichte treffen die Heidenheimer in den Playoffs der Conference League auf den BK Häcken. Am 22. August müssen die Schwaben zunächst auswärts in Göteborg ran, eine Woche später (29. August, 20.30 Uhr) findet das Rückspiel auf der Ostalb statt.
Für Heidenheim geht es in dieses neue Kapitel Europa allerdings ohne die Topscorer der Vorsaison. Nach den Abgängen von Tim Kleindienst, Eren Dinkci und Jan-Niklas Beste müssen wichtige Stammkräfte ersetzt werden. Diese drei Spieler erzielten 30 der 50 Heidenheimer Bundesliga-Tore.
Neben den schmerzhaften Abgängen kann Heidenheim aber auch spannende Neuzugänge verzeichnen. Traditionell wurde auf dem Transfermarkt nicht ins oberste Regal gegriffen. Dazu fehlt laut Trainer Frank Schmidt das nötige Kapital. Mit Stürmer und Linksfuß Mathias Honsak vom ehemaligen Ligakonkurrenten Darmstadt 98 sowie den Mittelfeld-Wirblern Paul Wanner (Leihe vom FC Bayern) und Sirlord Conteh (vom SC Paderborn) wurden Spieler verpflichtet, die dem FCH auf Anhieb helfen sollen, in der Bundesliga Punkte zu sammeln.
Aderlass in der FCH-Offensive
Für Frank Schmidt sind Neuanfänge nichts Ungewöhnliches. Dass er seine Topscorer verloren hat, betrachtet er als normal, dass er neu aufbauen muss als Herausforderung. Immerhin bleibt in der Defensive alles beim Alten. Im Tor ist Kevin Müller gesetzt, Kapitän Patrick Mainka bleibt Abwehrboss, und im Mittelfeld sollen Jan Schöppner und Lennard Maloney weiter abräumen.
Macher Frank Schmidt muss wieder machen
Neu für Heidenheim wird auch die Dreifachbelastung aus Pokal, Bundesliga und eben Conference League. "Das wird eine Herausforderung, der wir uns stellen", sagt Trainer Frank Schmidt. "Keine Ahnung, wie das wird, wir haben es noch nicht erlebt." Los geht es am 17. August mit der ersten Runde im DFB-Pokal beim FC 08 Villingen. In der UEFA Conference League trifft der 1. FC Heidenheim am 22. und 29. August auf den BK Häcken (Schweden). Zwischendurch gibt es den Bundesliga-Strat am 25. August um 17:30 Uhr bei Aufsteiger FC St. Pauli. Nach diesem Programm wird sich andeuten, wie gut die Neuzugänge integriert werden konnten. In den Testspielen in der Vorbreitung seien noch zu viele Chancen liegen gelassen worden sagte Trainer Frank Schmidt, "aber daran arbeiten wir."
Es gibt nur ein Ziel: Klassenerhalt
Eines ist den Heidenheimern llar: Das zweite Jahr in der Bundesliga inklusive Dreifachbelastung und dem Verlust etlicher Leistungsträger wird eine Herkulesaufgabe. Es geht um den Klassenerhalt. "Wir wollen gern ein drittes Jahr Bundesliga spielen", sagt Frank Schmidt und fügt schnell lächelnd hinzu: "Erste Bundesliga".