Heidenheimer Fanfest nach Klassenerhalt

Fußball | Bundesliga

1. FC Heidenheim: mit Bodenhaftung zum Ziel Klassenerhalt

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SWR

"Überperformt" - mit diesem Wort beschreibt Frank Schmidt die letzte Saison, die mit Platz acht in der Conference-League-Qualifikation endete. Das neue Ziel ist der Klassenerhalt.

Wieder ist alles neu in Heidenheim. Zum ersten Mal spielt der Club von der Ostalb international in der Qualifikation zur Conference-League. Wie das wird? "Ich habe keine Ahnung, das hatten wir noch nicht", sagt Trainer Frank Schmidt und freut sich auf die neuen Herausforderungen. Eines ist dem Macher des Heidenheimer Erfolgs aber klar: "In der vergangenen Saison haben wir überperformt."

Als Absteiger gehandelt, in Europa gelandet

Als Aufsteiger hatten dem 1. FC Heidenheim in der vergangenen Saison die wenigsten etwas zugetraut. Aber das Team von der der Ostalb beeindruckte mit Einsatzwillen, Teamgeist und Cleverness. Heimsiege gegen Bayern, Dortmund und Stuttgart brachten die Arena auf dem Schlossberg zum Beben. Das Ziel Klassenerhalt wurde früh erreicht. Am Ende landete der Außenseiter auf Platz acht und damit im internationalen Geschäft.

In ihrem ersten Europapokal-Spiel der Clubgeschichte treffen die Heidenheimer in den Playoffs der Conference League auf den BK Häcken. Am 22. August müssen die Schwaben zunächst auswärts in Schweden ran, eine Woche später findet das Rückspiel statt.

Jetzt geht es für Heidenheim in ein neues Kapitel namens Europa, allerdings ohne die Topscorer der Vorsaison. Nach den Abgängen von Tim Kleindienst, Eren Dinkci und Jan-Niklas Beste müssen wichtige Stammkräfte ersetzt werden. Die drei Spieler haben zusammen 30 der 50 bisherigen Heidenheimer Bundesliga-Tore erzielt.

Neben den schmerzhaften Abgängen kann Heidenheim aber auch spannende Neuzugänge verzeichnen. Traditionell wurde auf dem Transfermarkt nicht ins oberste Regal gegriffen. Dazu fehlt laut Trainer Frank Schmidt das nötige Kapital. Mit Stürmer und Linksfuß Mathias Honsak vom ehemaligen Ligakonkurrenten Darmstadt 98, den Mittelfeld-Wirblern Paul Wanner (Leihe vom FC Bayern) und Sirlord Conteh (vom SC Paderborn) wurden Spieler verpflichtet, die dem FCH auf Anhieb helfen sollen, in der Bundesliga Punkte zu sammeln.

"Wir haben unfassbares erreicht, aber es ist das Geschäft, gerade für so einen kleinen Verein wie den 1. FC Heidenheim, dass Abgänge dazu gehören und die müssen wir jetzt einfach kompensieren."

Aderlass in der FCH-Offensive

Für Frank Schmidt ist ein Neuanfang nichts Neues. Dass er seine Topscorer verloren hat, betrachtet er als normal, dass er neu aufbauen muss als eine Herausforderung. Immerhin bleibt in der Defensive alles beim Alten. Im Tor ist Kevin Müller gesetzt, Kapitän Patrick Mainka ist der Boss in der Abwehr und im Mittelfeld sollen Jan Schöppner und Lennard Maloney weiter abräumen.

Der Macher Frank Schmidt muss wieder machen

Neu für Heidenheim wird auch die Dreifachbelastung aus Pokal, Bundesliga und eben Conference League. "Das wird eine Herausforderung der wir uns stellen", sagt Trainer Frank Schmidt. "Keine Ahnung, wie das wird, wir haben es noch nicht erlebt." Los geht es am 17. August mit der ersten Runde im DFB-Pokal beim FC 08 Villingen. In der UEFA Conference League trifft der 1. FC Heidenheim auf den Gewinner des Duells BK Häcken (Schweden) gegen Paide Linnameeskond (Estland). Gespielt wird am 22. und 29. August. Zwischendurch gibt es den Auftakt in der Bundesliga am 25. August um 17:30 Uhr beim Aufsteiger FC St. Pauli. Nach diesem Auftakt wird sich dann zeigen, wie gut die Neuzugänge integriert werden konnten. In den Testspielen in der Vorbreitung seien noch zu viele Chancen liegen gelassen worden sagte Trainer Frank Schmidt, "aber daran arbeiten wir."

Wir müssen die Tore, die wir "verloren" haben, das Tore schießen auf mehrere Schulten verteilen. Da ist jeder in der Verantwortung daran zu schrauben. Den Abgang der Topscorer müssen wir als Team auffangen.

Es gibt nur ein Ziel: Klassenerhalt

Eines ist in Heidenheim jedem klar: Das zweite Jahr in der Bundesliga inklusive möglicher Dreifachbelastung und dem Verlust vieler Leistungsträger wird eine Herkulesaufgabe. Es geht um nichts anderes als den Klassenerhalt. "Wir wollen gern ein drittes Jahr Bundesliga spielen", sagt Frank Schmidt und fügt schnell lächelnd hinzu: "Erste Bundesliga".

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