Ana Maria liebt es farbenfroh und elegant. Genau so hat die gebürtige Kolumbianerin ihre Casa Colombiana am Mittelrhein eingerichtet und sich damit ein Stück ihrer Heimat nach Deutschland geholt.
Hoch über dem Rhein, mit Blick auf Koblenz und die Festung Ehrenbreitstein, steht das Haus von Ana Maria Calderón Kayser und ihrer Familie. Es wurde 1925 als Sommerresidenz einer Koblenzer Familie gebaut.
Kolumbianerin Ana Maria fand die Liebe in Deutschland
Ana Maria lebt seit 20 Jahren in Deutschland und stammt ursprünglich aus der Stadt Cali – über einen Schüleraustausch kam sie mit 15 zum ersten Mal nach Deutschland. Ihre deutsche Gastfamilie hatte eine Möbelfirma. Nach der Schule eröffnete Ana Maria in Kolumbien eine Filiale. Über diese Familie lernte Ana Maria ihren Ehemann Karl-Heinz kennen. Die beiden brachten jeweils zwei Kinder aus ihren vorangegangenen Beziehungen mit in die Ehe.
Koblenzer Sommerresidenz aus den 1920er Jahren
Seit alle gemeinsam in dem Haus wohnen, haben es Ana Maria und Karl-Heinz in mehreren Schritten renovieren lassen. Da das Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht, konnten sie marode Fenster durch moderne ersetzen und auch eine zusätzliche Tür in den Garten einbauen. Sie haben aber Wert darauf gelegt, dass möglichst viel von der alten Bausubstanz erhalten bleibt. So sind die Türen, die Holzböden und Decken noch weitgehend original aus den 1920er Jahren.
Farbenfrohe Designer-Einrichtung aus Südamerika
Bei der Einrichtung dominieren leuchtende Farben: Moderne Möbel und Accessoires, entworfen von Designern und in Handarbeit hergestellt von kolumbianischen Familienbetrieben für die Designmöbelfirma „Ames“, die Ana Maria 2006 gegründet hat und gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. Das Interior Design aus kolumbianischen Möbeln und Einrichtungsgegenständen und deutschem Landhaus-Stil der 1920er Jahre macht das Flair dieses Hauses aus.
Elemente aus der Natur und der Kultur Kolumbiens
Viele der kolumbianischen Möbel und Accessoires in ihrem Haus sind aus Naturmaterialien gefertigt, z. B. aus verschiedenen Palmenarten wie Iraca und Werregue oder aus Fique-Fasern. Dabei verwenden die Manufakturen oft traditionelle Techniken von kolumbianischen Ureinwohnern. Zum Beispiel beim „Chinchorro“, einer Hängematte, wie sie die Wayuu als Schlafstätte nutzen.
Für Ana Maria bringen diese Möbelstücke die Wärme und die Atmosphäre Kolumbiens ins Haus – und damit ein Stück Heimat. Es sind auch Erinnerungen an die gemeinsamen Kolumbien-Reisen mit ihrem Mann. Die beiden sind oft in Kolumbien und bringen von ihren Reisen oft kolumbianische Kunsthandwerksobjekte mit. So haben Ana Maria und Karl-Heinz beide jeweils ein von einem Schamanen individuell für sie gefertigtes „Schiff des Lebens“ in ihren Büros stehen. Der Schamane stellt nach einem Gespräch die Besatzung des Schiffs zusammen – auf dem Oberdeck sind es Figuren, die den Charakter der Person darstellen, für die das Schiff gestaltet wurde – im unteren Deck stehen die Figuren, die für die dunkle Seite der Persönlichkeit stehen.
Handgefertigte Möbel und kolumbianisches Kunsthandwerk
Typisch für lateinamerikanische Haushalte sind die „Santos“, die Heiligenfiguren, die selbst bei Menschen zu finden sind, die nicht religiös sind. Ana Maria hat moderne Santos aus Kolumbien mitgebracht – eine Künstlerin hat sie in knalligen Pop-Art-Farben gestaltet. Diese bunten Heiligen stehen überall im Haus verteilt.
Die Atmosphäre des südamerikanischen Sommerhauses lebt auch von den Blicken durch die Fenster auf den Rhein. Mit jedem Stockwerk wird der Blick freier – ganz oben vom Schlafzimmer aus geht er über den Rhein bis zur Mosel und zur Eifel, der Heimat von Karl-Heinz.
Ana Maria Calderón Kayser liebt ihre kolumbianische Heimat, möchte aber in ihrem Haus in Koblenz zusammen mit ihrem Mann alt zu werden. Für sie ist das Haus voller Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit den Kindern, die inzwischen alle aus dem Haus sind, an die gemeinsamen Reisen – und an ihre Heimat Kolumbien.
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