Saeid startet für das Refugee-Team bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris

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Autor/in
Ulrike Stegmann
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Berno Graf
Porträt Berno Graf.

Saeid wächst im Iran auf. Früh lernt er den Kanu-Sport lieben und konzentriert sich darauf, denn sein großer Traum: die Olympischen Spiele.

Viele fragen mich, wie ich das Ganze geschafft habe: Ich habe mich immer beschäftigt mit Deutschkurs, mit Ausbildung, mit der Arbeit, mit den Teamkollegen.

Flucht aus dem Iran

Der Weg zu den Olympischen Spielen für Saeid ist schwer: „2015 war alles gut, bis wir dann bei der Weltmeisterschaft in Italien waren. Wir haben Mailand besucht und dann waren wir natürlich auch in der Kirche drin.” Der Besuch in der Kirche hat Konsequenzen: Saeid kehrt zurück in den Iran und wird dort festgenommen: „Der Besuch in der Kirche war der Beweis für die, dass ich meine Religion gewechselt habe.” Er erzählt weiter: „Egal wie unschuldig du bist. Religion im Iran hat Todesstrafe. Ich war drei Tage da und die Journalisten haben die ganze Zeit gefragt, wo ich bin. Da haben sie mich rausgelassen.”

Neue Heimat: Deutschland

Er entscheidet sich für die Flucht aus dem eigenen Land und verlässt seine Eltern und Geschwister. „Die ganze Flucht war für mich wie eine Reise. Ich habe in keinem Moment gedacht: Das ist mein Lebensretter. Es war ein Kumpel bei mir und eine Familie. Ich habe die ganze Zeit gedacht: Ich muss sie beschützen.” 2015 kommt er in Deutschland an und möchte wieder Kanu fahren, seine Leidenschaft ausüben. Saeid erhält die Möglichkeit bei den ‚Rheinbrüder Karlsruhe‘, obwohl er keine finanziellen Mittel hat. Dafür ist er heute noch dankbar.

Ich habe von den ‚Rheinbrüdern’ alles bekommen: Ich habe die Sprache gelernt und habe eine Ausbildung gemacht. Tolle Freunde und Umgebung gehabt. Was will man mehr?

Integration durch den Sport

Trainer Detlef erinnert sich: „Das es sportlich mal in so eine Richtung geht, das er mal zu Olympia kommt, da hätten wir nie dran gedacht. Damals gab es auch kein Refugee-Team oder sonst irgendwas.” Saeid muss für sich und seinen Startplatz kämpfen. Doch er schafft es und darf zu den Olympischen Spielen. Der 31-Jährige ist dankbar und erzählt lächelnd: „Seit ich in Deutschland bin, sage ich immer: Wenn ich mit 16 oder 17 einen richtigen Trainer gehabt hätte, wäre ich vielleicht Weltmeister geworden."

Wir haben uns relativ schnell für eine Ausbildung entschieden. Sodass ich eine duale Karriere haben darf zwischen Sport und Arbeit. Ich bin happy, dass ich einen festen Platz im Studio habe und angestellt bin. Denn das ist meine Sicherheit später.

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