Lebensbedrohlich: Daniel war süchtig nach Sport und rutschte in die Magersucht

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Magersucht

Ich bin übers Ziel hinausgeschossen, das kann jeden treffen.  

Als Daniel mit dem Sport anfängt, wiegt er 142 kg. Eigentlich geht es ihm gut, sagt er. Er verabredet sich mit einem Kollegen im Fitnessstudio und fängt an regelmäßig Sport zu machen. Er nimmt ab: „Ich bekam Bestätigung und Komplimente, das hat mich süchtig gemacht.“

Die positive Bestätigung treibt Daniel an, doch sie treibt ihn auch in die Sportsucht  

Er macht immer mehr Sport: Radfahren, Joggen. „Es ging nicht mehr ohne.“ Irgendwann bemerkt er, dass er durch Sport nicht weiter abnehmen kann. „Und dann fehlten plötzlich die Komplimente.“ Daniel stellt seine Ernährung um. „Am Tag hab’ ich in Summe ein bisschen mehr als einen Apfel gegessen. Ich verlor in 14 Monaten 100 kg, das war nicht gesund.“

Zusammenbruch wegen Magersucht: Daniels Körper kann nicht mehr 

Bald fehlt seinem Körper Energie, er fühlt sich antriebslos und hat keine Kraft mehr. Er muss sogar reanimiert werden, weil er zusammengebrochen ist. „Ich wusste: Hier läuft was schief. Ich war auf der Arbeit und fuhr mit dem Bagger zu meiner Krankenversicherung und bin da auf allen Vieren reingekrabbelt. Dann war ich geoutet, ich stand nackt da – Anorexie.“  
 

Daniel hat Schwierigkeiten, Hilfe zu bekommen  

Trotzdem findet er nur schwer Hilfe und fühlt sich kaum ernst genommen. „Niemand hat geglaubt, dass ich eine Magersucht habe. Ich glaube, wenn ich eine Frau gewesen wäre, hätte man mir früher geholfen. Aber Magersucht beim Mann – das ist irgendwie noch nicht so angekommen.“

Daniels Rettung: Die Therapie  

Irgendwann findet er einen Arzt, der sein Problem sieht. Daniels Heilungsprozess beginnt. Er kommt zunächst stationär in die Psychosomatik nach Tübingen, danach in eine Tagesklinik und schließlich in eine Spezial-Klink. „Die erste Zeit war ich im Rollstuhl, weil ich nicht mehr laufen konnte. Ich musste wieder lernen, wie man isst und war in psychologischer Behandlung.“  

Heute ist er stolz auf sich, dass er das durchgezogen hat. „Ich wollte mir zeigen, dass ich es schaffe.“  

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