Eine neue Analyse des Sportwissenschaftlers Torbjörn Soligard zeigt das Risiko verschiedener Verletzungen während den letzten Olympischen Spielen. Soligar ist selbst Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees.
Wie hoch ist die Verletzungsgefahr bei den Olympischen Spielen?
Bei den letzten drei Olympischen Sommerspielen lag das Verletzungsrisiko zwischen acht und elf Prozent. Im Schnitt hat sich also jeder Zehnte verletzt.
Wirklich schwere Verletzungen sind aber selten. Knapp eine aus zehn Verletzungen ist so schwer, dass die Athleten und Athletinnen länger als einen Monat ausfallen. Viele sind nur wenige Tage ausgefallen und mehr als die Hälfte konnte trotz Verletzung ohne Unterbrechung weitermachen.
Welche Sportarten sind besonders gefährlich?
Klar ist: Das Risiko ist stark von der Sportart abhängig. Teamsportarten mit vielen Zweikämpfen - zum Beispiel Rugby, Basketball oder Fußball - bergen zwar ein erhöhtes Verletzungsrisiko, sind aber insgesamt eher im Mittelfeld.
Sportarten wie Langstreckenschwimmen, Rudern oder Straßenradfahren sind durch ein sehr geringes Verletzungsrisiko aufgefallen – zwischen ein und zwei Prozent aller Verletzungen geschehen in diesen Disziplinen. Wobei das Verletzungsrisiko bei Outdoorsportarten auch stark vom Wetter abhängt. Das sah man dieses Jahr bereits in Paris: Beim Triathlon stürzten viele auf der nassen Fahrbahn.
Ein hohes Verletzungsrisiko besteht bei Sportarten wie Skateboard-Fahren oder BMX-Freestyle. Da hat sich jede und jeder Fünfte bei Olympia verletzt. Beim Boxen hat sich mehr als jeder Vierte Verletzungen zugezogen.
Am häufigsten sind über alle Sportarten hinweg Knieverletzungen, Verletzungen am hinteren Oberschenkel und am Knöchel. Ob das Verletzungsrisiko bei Olympischen Wettkämpfen insgesamt höher ist, lässt sich aus den Daten nicht herauslesen.