- Was ist der "Club of Rome"?
- Was will der “Club of Rome” mit dem Bericht "Grenzen des Wachstums" erreichen?
- Was steht denn in „Grenzen des Wachstums“?
- Was müssen wir laut "Club of Rome" verändern?
- Was hatte das Buch für einen Einfluss auf die Gesellschaft?
- Hatte der Bericht denn am Ende Recht?
- Mit welchen neuen Fragen blickt der "Club of Rome" heute in die Zukunft?
Was ist der "Club of Rome"?
Der Club of Rome ist ein weltweiter Zusammenschluss von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Sie machen sich seit ihrer Gründung Gedanken über die Zukunft der Menschheit und wie diese nachhaltig gestaltet werden kann. Wie wir Menschen weiter auf der Erde leben können, ohne Ressourcen aufzubrauchen und die Umwelt zu zerstören. Die Anfänge des Club of Rome liegen in einer Rede im Jahr 1965 von Aurelio Peccei, einem italienischen Unternehmer.
Seine Rede inspirierte Alexander King, den damaligen Wissenschaftsleiter der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Peccei und King taten sich zusammen, denn sie teilten die gleiche Sorge: Sie hatten Angst um die Zukunft der Menschheit und des Planeten. Drei Jahre später, 1968, beriefen King und Peccei ein Treffen europäischer Wissenschaftler zu einer Konferenz nach Rom ein. Die Geburtsstunde des Club of Rome.
Was will der “Club of Rome” mit dem Bericht "Grenzen des Wachstums" erreichen?
Auf seiner Homepage definiert der Club seine „Vision“: eine vernetzte Welt, in der das Wohlbefinden aller in einem gesunden Ökosystem sichergestellt ist. Das will der Club durch ganzheitliche, interdisziplinäre und langfristig ausgerichtete Denkansätze erreichen. Er setzt sich für gerechtere wirtschaftliche, finanzielle politische und gesellschaftliche Modelle ein. Das aktuelle Wirtschaften habe die Welt in mehrere Notzustände gebracht. Die will der Club beenden. Dafür sollen die Denkansätze des Club of Rome möglichst vielen Menschen vermittelt werden, zum Beispiel durch Bildungsprogramme oder verständliche Bücher. So sollen gezielt die breite Gesellschaft, aber auch wichtige Personen aus der Politik und Wirtschaft angesprochen werden.
Was steht in „Grenzen des Wachstums“?
Bis heute ist eines unserer Ziele immer, dass die Wirtschaft kontinuierlich weiterwächst. Also, dass wir immer mehr produzieren. Im Buch „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome haben sich Wissenschaftler gefragt, ob das aber überhaupt geht.
Der Club of Rome beauftragte den Wissenschaftler Dennis L. Meadows, des MIT, um herauszufinden: Gibt es eine Grenze des Wachstums? Und wo wäre diese Grenze? Dazu hat sein Forschungsteam 1972 ein sogenanntes Weltmodell errechnet und veröffentlicht. Im Modell wurde berechnet, was passieren würde, wenn man so wie in 1972 weiterleben würde. Was würde mit Ressourcen passieren, was mit der Weltbevölkerung, was mit der Umwelt? Das Modell projizierte zusammengefasst: eine Weltkrise. Nämlich, dass zu viele Menschen zu viele Ressourcen verbrauchen werden und die Umweltverschmutzung dramatisch zunehmen wird. Die Folgen könnten sein: Umweltkatastrophen, unzureichende Mengen an Nahrung für die Menschheit oder der Einbruch der Wirtschaft wegen Ressourcenmangel.
Was müssen wir laut "Club of Rome" verändern?
Im Buch wird davor gewarnt, weiter nichts zu tun. Der Club of Rome fordert ein Umdenken, dazu gehört:
- Eine radikale Energiewende, durch die weniger fossile Brennstoffe eingesetzt werden.
- Eine nachhaltige Lebensmittelproduktion, beziehungsweise nachhaltigere Landwirtschaft, um Milliarden Menschen auf der Welt ernähren zu können.
- Abbau von Ungleichheit durch faire globale Steuersysteme, um zu vermeiden, dass die Reichsten der Erde mehr als 40 Prozent des Weltvermögens besitzen.
- Neue Wachstumsmodelle für ärmere Länder.
- Enorme Investitionen in Bildung, Geschlechtergleichheit, Gesundheit und Familienplanung.
All das sei machbar, so die Forscher. Die Bereitschaft der Märkte und nötige Technologien seien vorhanden.
Was hatte das Buch für einen Einfluss auf die Gesellschaft?
Das Buch „Grenzen des Wachstums” löste 1972 eine Art Knall aus. Es wurde in gut 30 Sprachen übersetzt und war beispielsweise hier in Deutschland jahrelang auf der Bestseller-Liste. Der Club of Rome bekam 1973 sogar den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für das Buch verliehen. Für die Gesellschaft kam das Buch zum richtigen Zeitpunkt: Die Menschen merkten bereits vor der Veröffentlichung, so wie es aktuell in der Wirtschaft läuft, kann es nicht weiter gehen. Das Buch schaffte es, die komplexen Problematiken der Welt verständlich zu erklären und so auch der breiten Gesellschaft zugänglich zu machen. Umwelthistoriker sagen sogar, dass ohne den Bericht die Gründung einer Grüne Partei in Deutschland gar nicht denkbar gewesen wäre.
Hatte das Buch denn am Ende recht?
Aus heutiger Sicht sind Dinge anders gekommen, als es im Buch „Grenzen des Wachstums” projiziert wurde. Also bisher kein Kollaps der Wirtschaft, kein Einbruch des Bevölkerungswachstums. Das heißt aber nicht, das Buch hatte unrecht. Wovor damals bereits gewarnt wurde und was heute relevanter ist denn je: die Umweltschäden, die wir anrichten. Das Buch schafft außerdem nur ein Modell nur für bestimmte Szenarien:
- Was passiert, wenn 1972 alles weiterläuft, wie dato.
- Was passiert, wenn es einen bestimmten technischen Fortschritt gibt, durch den wir zum Beispiel mehr Nahrung anbauen können oder die Umwelt weniger belasten?
Wie sich aber dieser technische Fortschritt oder auch Veränderungen unserer Lebensweise am Ende genau ausgewirkt haben und noch weiter auswirken werden, konnte mit dem Modell gar nicht berechnet werden. Und das war auch gar nicht das Ziel. Das Buch sollte Zusammenhänge zeigen und wachrütteln, um klar zu machen: Es muss gehandelt werden!
Stellt sich der Club of Rome bis heute die selben Fragen?
Bis heute, also seit über 50 Jahren, sensibilisiert der Club of Rome für einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit der Welt und ihren Ressourcen. Seit der Gründung veröffentlichte der Club of Rome fast jährlich sogenannte „Berichte an den Club of Rome” mit diesem Grundgedanken. Auch auf Social Media ist der Club aktiv und teilt die neusten Entwicklungen mit dem Netz:
2018 hat der Club of Rome allerdings selbst seine Ziele noch mal auf die aktuelle Lage angepasst. Sie wollen, so heißt es, eine Neuausrichtung: Vom Mahner mehr hin zum Ermutiger und Gestalter des Wandels. Ziel sei es jetzt, auf den Erkenntnissen der letzten 50 Jahre Club of Rome aufzubauen und auch neue Ideen zu entwickeln und Wege für Veränderungen vorzuschlagen.