Alternative Olivin
Beton besteht aus Kies, Sand, Wasser und Zement. Letzteres ist der Klebstoff, welcher die Masse zusammenhält. Bei der Herstellung von Zement entsteht ein großer Teil des Treibhausgases Kohlendioxid. Sechs bis acht Prozent der gesamten CO2-Emissionen, schätzen Experten und deshalb wird nach CO2-armen Klebern geforscht. Eine Alternative könnte das Material Olivin sein. Dieses soll weniger Treibhausgase ausstoßen und auch Kohlenstoffdioxid binden.
Der Nachteil an Olivin-Zement ist, er bindet nicht ganz so fest ab, und der entstehende Beton hält nicht so lange, wie ihn die Bauindustrie braucht. Das versuchen die Forschenden an der Empa gerade zu verbessern.
Kohlenstoffdioxid in Beton einsperren
In Kanada verfolgt ein Unternehmen einen ganz anderen Ansatz. Die Firma bläst Kohlendioxid direkt über frisch gegossenen Beton. In diesem Stadium kann dieser einen Teil des Treibhausgases aufnehmen und als Mineral einbauen, was Zement spart. Zusätzlich könnte man CO2 gewissermaßen im Beton einsperren. Auch da experimentieren die Fachleute aber noch.
Zweifel an Alternativen
Schon einige Zeit wird nach der passenden Alternative zum herkömmlichen Beton gesucht. Durch unseren enormen weltweiten Verbrauch an Zement sind nicht alle optimistisch, dass beispielsweise Olivin als geeignete Lösung dient.
Laut Franz May von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe wäre Aufforsten eine gute Lösung, statt immer mehr zu bauen. Das Holz könnte den Beton teilweise ersetzen, und Pflanzen seien ohnehin effektiver darin, Kohlendioxid einzufangen als neuer Spezialzement. Allerdings bräuchten wir eine Unmenge von Holz und wahrscheinlich werden wir um einen gewissen Anteil an Beton nicht herumkommen.
Rettung durch Reyclingbeton?
Eine Möglichkeit wäre Beton konsequent zu recyceln. Das passiert teilweise, allerdings wird daraus überwiegend Straßenbelag. Und vor allem bei Altbauten, die ältere Beton enthalten, bringt das Recycling Schwierigkeiten mit sich. Viele der Gebäude enthalten nämlich Asbest. Schon in kleinsten Mengen kann der Stoff Krebs auslösen. Wenn er gefunden wird, muss das gesamte Material auf der Deponie entsorgt werden.
Auch Abstandshalter sind ein Problem beim Recycling. Sie stellen beim Gießen von Stahlbeton zum Beispiel sicher, dass die Stahlstäbe nicht verrutschen. Heute bestehen sie meist aus Kunststoff und häufig erkennt man sie durch eine kreisförmige Vertiefung auf dem Beton. Das ist jedoch bei Gebäuden aus dem Asbestzeitalter nicht immer der Fall. Selbst bei einer Sanierung müssen Abstandshalter aus dem Beton herausgebohrt werden.
Ohnehin kann auch Recycling das Klimaproblem des Betons bestenfalls nur abmildern. Eine langfristige Lösung zur CO2- Einsparung wäre: Nur das bauen, was wirklich gebraucht wird und der Alternative Holz mehr Beachtung zu schenken.