Ein allergischer Schock- ausgelöst beispielsweise durch einen Insektenstich kann Allergiker und Allergikerinnen in eine lebensbedrohliche Situation bringen.
Der Körper reagiert in der Regel kurz nach dem Kontakt mit dem Allergen. Bei einem schweren allergischen Schock- auch anaphylaktischer Schock genannt - kann sich der Allgemeinzustand rasch verschlechtern, es droht ein Atem- oder Kreislaufstillstand. Schnelles Handeln kann dann Leben retten.
Nasenspray bietet Vorteile
Ein Nasenspray zur Notfallbehandlung ist von großem Vorteil - besonders für Allergiker und Allergikerinnen mit einer Spritzenphobie und für Menschen, die Angst davor haben, anderen einen Autoinjektor - also einen Stift mit einer Spritze - anzusetzen.
Denn obwohl diese Adrenalin-Autoinjektoren bei einem anaphylaktischen Schock hochwirksam sind, wenden einige Patient*innen und Betreuer*innen sie in einer Notfallsituation gar nicht oder nur sehr spät und zögerlich an. Schließlich erfordert der Einsatz der Notfallspritze von den Betroffenen selbst , aber noch mehr von den Ersthelfer*innen viel Selbstüberwindung. Diese Scheu fällt weg, wenn Adrenalin durch ein Notfallspray einfach in die Nase gesprüht werden kann .
Notfallbehandlung: Nasenschleimhaut nimmt Adrenalin gut auf
Bei einem allergischen Schock dient das Adrenalin schlicht gesagt als Gegenmittel für die überschießender Abwehrreaktion des Körpers auf einen allergieauslösenden Stoff. Es stabilisiert den Kreislauf.
Das kalifornische Pharmaunternehmen Ars Pharmaceuticals konnte jetzt nachweisen, dass das über die Nasenschleimhaut aufgenommene Adrenalin ebenso rasch ins Blut gelangt und vergleichbare Wirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz hat wie durch eine Injektion in einen Muskel.
Insektenstiche sind Hauptursache für anaphylaktischen Schock
Die Hauptauslöser für einen anaphylaktischen Schock sind bei Erwachsenen tatsächlich Insektenstiche. Aber auch bestimmte Nahrungsmittel, wie etwa Erdnüsse und Medikamente, wie zum Beispiel Schmerzmittel, können bei allergischen Menschen diesen Schock auslösen. Dabei reagiert der Körper mit überschießender Abwehr auf einen fremden Stoff und das kann bis zum Kreislaufversagen führen - dem anaphylaktischen Schock.
Ein erhöhtes Risiko für eine schwere anaphylaktische Reaktion haben auch Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen wie zum Beispiel Asthma. Die Wahrscheinlichkeit für einen anaphylaktischen Schock steigt außerdem bei Alkoholgenuss, körperlicher Belastung, Stress und bestehenden Infekten.
Adreanalin-Nasenspray: Zulassung Ende 2024 erwartet
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat jetzt die Marktzulassung des Adrenalin-Nasensprays mit dem Namen Eurneffy empfohlen. Mit einer Zulassung durch die EMA wird im Herbst 2024 gerechnet. Allerdings wird es dann sicherlich bis zum Frühjahr 25 dauern, bis das Notfall-Nasenspray in unseren Apotheken erhältlich sein wird.