Im Laufe des Lebens bekommen laut Robert-Koch-Institut 20 Prozent der Kinder und mehr als 30 Prozent der Erwachsenen mindestens eine allergische Erkrankung. Dabei handelt es sich meist um eine Allergie gegen Pollen, Tierhaare, Hausstaub oder Lebensmittel. Andere Allergien sind zwar seltener, können bei den Betroffenen aber auch heftige Reaktionen auslösen.
Wasser-Allergie
Die Wasser-Allergie ist eine sehr seltene Allergie und gehört zur Form der Nesselsucht. Mediziner schätzen, dass nur ein Mensch unter 230 Millionen betroffen ist. Der Kontakt mit Wasser sorgt bei Betroffenen für Hautauschlag und Juckreiz. Es kann ein schmerzhaftes Brennen verursachen.
Was für andere im Alltag normal ist, ist für Menschen mit einer Wasser-Allergie eine Herausforderung. Sie können kein Wasser trinken, nur trocken die Zähneputzen und Duschen führt zu Schmerzen.
Allerdings ist die Wasser-Allergie kaum erforscht und die Auslöser sind nicht bekannt. Mediziner vermuten, dass im Wasser gelöste Stoffe die allergische Reaktion auslösen, sobald sie auf die Haut treffen. Das könnten Stoffe wie Nickel, Kupfer oder Kalk sein. Das Immunsystem hält das Wasser für giftig und der Körper reagiert darauf mit einem Abwehrmechanismus, der den Juckreiz und die Rötungen hervorruft.
Allergie auf rotes Fleisch
Menschen sind Vegetarier aus den unterschiedlichsten Gründen. Es gibt jedoch Personen, die kein Fleisch essen können. Bei ihnen ruft der Konsum von Fleisch Juckreiz und Quaddeln hervor, ähnlich wie bei der Wasser-Allergie. Bei anderen kann es sogar zu Atemnot kommen.
Der Grund für die Allergie ist der Zucker Galaktose-alpha-1,3-Galaktose, auch Alpha-Gal genannt. Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund ist der Zucker bei fast allen Säugetieren vorhanden, nur bei Menschen und Menschenaffen nicht. Der Körper reagiert auf das Zuckermolekül Alpha-Gal und ruft die allergische Reaktion aus. Wissenschaftler vermuten, dass die Allergie durch einen Zeckenstich entsteht. Alpha-Gal soll dabei durch den Speichel der Zecke in die menschliche Blutbahn gelangen. Ein Nachweis der Allergie ist deshalb nur über einen Bluttest möglich.
Das Immunsystem reagiert bei den Betroffenen auf das Zuckermolekül und löst einen Abwehrmechanismus aus, es bildet Antikörper. Wird erneut Fleisch verzehrt, versucht der Körper Alpha-Gal zu bekämpfen. Eine allergische Reaktion entsteht. Fisch und Geflügel können Menschen mit einer Fleischallergie essen. Dort ist das Zuckermolekül Alpha-Gal nicht enthalten.
Sonnenallergie
Im Sommer auf der Terrasse oder am Meer liegen und sich von der Sonne wärmen lassen. Das klingt nach einer schönen Vorstellung. Aber nicht für Menschen mit einer Sonnenallergie oder der Mallorca-Akne. Rötungen und kleine Pickel an Armen, Dekollté bis hin zu den Beinen können die Folge sein. Meistens in Kombination mit einem Jucken.
Ausgelöst wird eine Sonnenallergie laut dem Deutschen Allergie- und Asthmatikerbund durch die UVA-Strahlung. Das heißt die Menschen bekommen eine allergische Reaktion, wenn sie ungeschützt in die Sonne gehen. Betroffene dürfen sich daher so wenig wie möglich der Sonne aussetzen. Als Vorbeugung kann jedoch die Dosis der Sonneneinstrahlung langsam gesteigert werden. Dann gewöhnt sich der Körper nach und nach an die Sonne. Als Mittel gegen den Juckreiz werden Antihistaminika eingesetzt. Also Medikamente, die im Körper die Andockstellen für Histamin blockieren, welches verantwortlich für die allergischen Symptome ist.
Bei der Mallorca-Anke können die gleichen Symptome, wie bei der Sonnenallergie auftreten. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass die Betroffenen sich zuvor eingecremt haben. Eine Kombination von Stoffen aus Kosmetika und UV-A Strahlung, welche auf die Haut trifft, sind die Ursache. Besonders Fette und Emulgatoren in den Sonnencremes können der Auslöser für die allergische Reaktion sein und sollen vermieden werden.
Sperma-Allergie
Bei der Sperma-Allergie kann die Flüssigkeit beim Kontakt mit der Haut zu Rötungen, Schwellungen und Ausschlag am ganzen Körper führen. Also typische Allergie-Symptome. Allerdings ist diese allergische Reaktion sehr selten. In der Fachliteratur sprechen Experten von ungefähr hundert Fällen weltweit.
Die Betroffenen reagieren dabei auf ein bestimmtes Protein, welches in der Prostata produziert wird. Das sogenannte prostataspezifische Protein. Es befindet sich im Sperma jeden Mannes. Erkennt das Immunsystem das Protein, schlägt diese Alarm und löst eine Abwehrreaktion aus. Menschen mit einer Sperma-Allergie können sich durch ein Kondom schützen, um den Kontakt zu vermeiden.