Gäste und Sargträger verköstigen
Der Leichenschmaus war früher immer eine echte Mahlzeit. Die hatte zunächst ganz praktische Gründe, denn früher reisten die Leute zur Beerdigung teilweise von weit her an und mussten verköstigt werden.
Die Sargträger, die ja schwere Arbeit zu verrichten hatten, mussten ebenfalls verköstigt werden und sollten etwas zu trinken bekommen.
Soziales Ritual: Trauernde unterstützen
Darüber hinaus gehört aber der Leichenschmaus zu den sogenannten sozialen Ritualen. Die trugen dazu bei, dass der trauernde Mensch wieder in die Gemeinschaft der Lebenden hineinfinden konnte. Das gelingt beim Essen und Trinken eben ganz gut, denn man sagt ja auch, dass dies Leib und Seele zusammenhält.
Dazu gehört auch der Alkohol bzw. das Gläschen Schnaps, mit dessen Hilfe die Spannung abfällt und man wieder den ersten Schritt ins Leben hinein tun kann. Aus diesem Grund halte ich bis heute den Leichenschmaus, trotz des etwas unglücklichen Begriffes, für sehr wichtig.
Tod Warum werden Leichen gewaschen?
Leichen werden, wenn sie regulär bestattet werden, gewaschen. Zum einen aus hygienischen Gründen, aber auch aus Gründen der Pietät. Auch religiöse Gründe können eine Rolle spielen. Von Reiner Sörries
Tod und Trauer Warum werden Tote in festlicher Kleidung in den Sarg gelegt?
Der „Staatsakt“, mit dem man sonst Bestattungen vornahm, lag darin begründet, dass man den Verstorbenen früher gerne in seinem „besten Gewand“ bestattet hat. Das war häufig der Hochzeitsanzug bzw. das Hochzeitskleid, weil man davon ausging, dass der Tod auch etwas Würdevolles haben soll. Von Reiner Sörries