Umgang mit Symbolsystemen einer Gesellschaft erlernen
Man kann seine Intelligenz nur entwickeln – egal wie die genetische Ausstattung ist – wenn man mit den Symbolsystemen, die eine Gesellschaft zur Verfügung stellt, umzugehen lernt. Dazu gehört Sprache, aber auch Mathematik.
Wenn ein Mensch keine Möglichkeit hat, in die Schule zu gehen, dann wird er nicht den IQ erreichen, den er erreichen würde, wenn er die Möglichkeit zum Schulbesuch gehabt hätte. Es ist deshalb auch nicht sinnvoll, schon in der frühen Kindheit Intelligenztests zu machen.
Hochbegabtendiagnose frühestens ab 10 Jahren
Es gibt einige Hinweise darauf, welches Kind bessere Chancen hat, Intelligenz zu entwickeln. Aber eine zuverlässige Intelligenzmessung kann man nicht vor einem Alter von 10 Jahren vornehmen. Kein seriöser Psychologe würde eine Hochbegabtendiagnose stellen, bevor ein Kind 10 Jahre alt ist.
Man braucht die Zeit in der Schule. Erst, wenn man mit dem Material, das in der Schule bearbeitet wird, konfrontiert wird, kann man seine Intelligenz entwickeln. Da braucht man auch keine spezifische Förderung; da reicht es, dass man Lesen und Schreiben lernt.
Qualität des Unterrichts ist wichtig
Allerdings spielt die Unterrichtsqualität eine Rolle bei der Frage, wie gut man bestimmte Inhalte lernt. Wenn ein Kind, das seine Intelligenz voll entwickelt hat, schlechten Mathematikunterricht hat, besteht die Gefahr, dass es trotzdem nicht so gut in Mathematik wird, wie es hätte sein können. Es hat die Intelligenz, also den Rohstoff, aber es hatte nicht die Möglichkeit, ihn optimal zu investieren.
Hirnforschung Wie entsteht Intelligenz und lässt sie sich fördern?
Intelligente Menschen verfügen über eine höhere Bildung und ein höheres Einkommen, sind seltener arbeitslos, leben gesünder und sterben später. Deshalb wäre es gut, Intelligenz zu fördern.