Quadratisches Kampffeld seit 1838
Der quadratische Boxring wurde 1838 eingeführt – durch eine Reform der London Prize Ring Rules. Der Boxsport ist allerdings fast 200 Jahre älter. In den Anfängen standen die Zuschauer tatsächlich meist in einem Kreis um die Kämpfer herum – ähnlich wie bei einem Straßenspektakel. Das Kampffeld war somit kreisförmig und die Grenze des Feldes wurde entsprechend Ring genannt. Als dann 1838 die neuen Regeln eingeführt wurden, war der Begriff Boxring gleichbedeutend mit der äußeren Abgrenzung des Kampffeldes – und die Tatsache, dass das Kampffeld plötzlich quadratisch wurde und mit Seilen umspannt war, hat daran nichts mehr geändert.
Beispiele für lexikalischen Bedeutungswandel
Der "Boxring" ist somit ein Paradebeispiel für ein sprachliches Phänomen, dem man immer wieder begegnet. Nämlich eine spezielle Variante dessen, was Sprachwissenschaftler als "lexikalischen Bedeutungswandel" bezeichnen: Es gibt einen Begriff, der durch bestimmte Hauptmerkmale definiert ist. Wie eben Ring = kreisförmig. Gleichzeitig aber wird der Begriff im Alltag noch mit anderen Neben-Eigenschaften assoziiert, in dem Fall: Ring = Abgrenzung eines Kampffeldes. Dann wird der Begriff auf einen neuen Kontext übertragen und dabei aber die eigentliche Bedeutung – indem Fall die Eigenschaft "kreisförmig" – ignoriert.
In der "Arena" liegt heute kein "Sand" mehr
Arena hieß im Lateinischen ursprünglich einfach "Sand". Irgendwann wurde mit dem Ausdruck das sandige Kampf- und Sportfeld in den Kolosseen bezeichnet. Heute ist der Ausdruck gleichbedeutend mit "großer Veranstaltungsplatz" – niemand, der heute in die "Porsche-Arena" in Stuttgart oder in die "dm-Arena" geht, erwartet eine sandige Fläche.
Elfmeter-Krimi ist kein Verbrechen
Noch ein Beispiel: Zwei Achtelfinalspiele endeten durch Elfmeterschießen. Danach sprachen sowohl Spiegel-Online als auch tagesschau.de vom "Elfer-Krimi" bzw. "Elfmeter-Krimi". Vom Ausdruck "Krimi" – eigentlich: Kriminalroman = eine Geschichte, die von Verbrechen handelt – wurde lediglich der Aspekt "spannend" auf einen neuen Kontext übertragen und das ursprünglich begriffsprägende Merkmal "Verbrechen" völlig ignoriert.
Kein Bushof für die Busse
Ein Paradebeispiel für dieses sprachliche Phänomen ist übrigens der häufig anzutreffende Ausdruck "Busbahnhof". Die korrekte Analogie für Busse wäre Bushof gewesen. Aber zu dem Zeitpunkt, als Busse erfunden wurden, war der Bahnhof schon zum Synonym für alle Arten von großen Stationen geworden – und so halten heute Busse an Bus-Bahn-Höfen.
12.6.1930 Max Schmeling wird Box-Weltmeister
Am 12.6.1930 wird Max Schmeling Box-Weltmeister im Schwergewicht. Kurz vor seiner Abreise nach New York gibter ein Interview, in dem er über seinen Werdegang berichtet und über den Respekt vor seinem Gegner Jack Sharkey, den er schließlich besiegen wird. Die Interviewpartner lesen ihren Text hörbar vom Blatt ab.
13.7.1931 Großer Empfang für Box-Weltmeister Max Schmeling
13.7.1931 | Am 3. Juli 1931 wird Max Schmeling zum zweiten Mal Schwergewichtsweltmeister im Boxen und im Anschluss zum Weltmeister aller Klassen erklärt. In Cleveland besiegt er den US-Amerikaner Young Stribling durch technischen K. o. Schmeling reist zurück und kommt zehn Tage nach dem Sieg mit dem Schiff – der Europa - in Bremerhaven an. Dort wird ihm ein großer Empfang bereitet.
21.6.1932 Reportage: Max Schmeling verliert Weltmeistertitel
Am 21. Juni 1932 trifft Box-Weltmeister Max Schmeling seinen Gegner von 1930, Jack Sharkey. Dieser gewinnt diesmal. Ein Sieg nach Punkten nach 15 Runden. Schmeling muss den Titel abgeben. Von diesem Kampf existiert im Deutschen Rundfunkarchiv die folgende Reportage – die auch die letzten Minuten der Begegnung enthält.
Sportgeschichte Football's Coming Home: Wurde Fußball wirklich in England erfunden?
Vorläufer vom Fußball gab es überall – in China soll schon vor mehr als 2000 Jahren so etwas wie Fußball gespielt worden sein. Berühmt sind auch die Ballspiele der Azteken und Maya. Von Gábor Paál | http://swr.li/fussball-erfinder | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Sport Schwitzt man beim Schwimmen?
Biologisch gesehen müssten wir beim Schwimmen eigentlich nicht schwitzen. Die Funktion des Schwitzens ist es, den Körper bei sportlichen Aktivitäten abzukühlen. Wie ist das nun beim Schwimmen im kühlen Wasser? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Körper Warum nehmen wir Hitze unterschiedlich wahr?
Beim Hitzeempfinden spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Psychologie, Verhalten und die unterschiedliche Konditionierung der Körper. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Psychologie Wie viel Aberglaube steckt in Ritualen von Sportlern?
Da spielt eine Art von magischem Denken mit rein. Man könnte es Aberglauben nennen, aber ich mag den Begriff "magisches Denken" lieber. Darin steckt etwas sehr Kindliches: dass ich selbst der Mittelpunkt der Welt bin und alles mit meinem Verhalten beeinflusse. Und wenn ich morgens beim Bäcker nicht mein Rosinenbrötchen mit dem Schokoguss gekriegt habe, weil das gerade aus war, dann ist vollkommen klar, dass am Nachmittag im Stadion meine Mannschaft nicht gewinnen kann. Von Dagmar Hänel
Alltagsphänomen Rennen oder gehen – Wie wird man bei Regen weniger nass?
Einerseits läuft man beim Rennen in viele Tropfen hinein, andererseits ist man beim langsameren Gehen länger im Regen. Was tun? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.