Alkohol

Warum perlt Champagner feiner als "normaler" Sekt aus Tankgärung?

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Autor/in
Gábor Paál
Gábor Paál

Champanger wird durch Flaschengärung hergestellt

Eine kurze Erklärung für die Nicht-Fachleute: Unter moussieren versteht man das Aufsteigen der CO2-Bläschen, also der Kohlensäure. Tatsächlich gibt es Unterschiede zwischen der Tankgärung und der traditionellen Flaschengärung.

Champagner wird durch Flaschengärung hergestellt. Dabei gärt der Sekt in der Flasche, in der sich auch Hefe befindet. Im sogenannten Rüttelverfahren rüttelt und schüttelt man die Flaschen, und irgendwann wird die Hefe praktisch „rausgeschossen“. Die Hefe fliegt aus der Flasche, dann kommt der Korken gleich wieder drauf und der Champagner ist fast fertig.

Sekt wird im Tank vergoren und die Hefe wird herausgefiltert

Das andere Verfahren, mit dem der normale Sekt, der sich nicht Champagner nennen darf, hergestellt wird, ist die sogenannte Tankgärung. Dabei wird der Sekt in großen Behältern vergoren. Dann wird er gefiltert und bei diesem Filtern wird sämtliche Hefe aus dem Sekt herausgenommen.

Das macht am Schluss den Unterschied aus: Im Champagner sind noch kleine Hefeteilchen drin, während im normalen Sekt, der über die Tankgärung produziert wird, diese Teilchen fehlen. Die Hefeteilchen sind aber die Punkte, an denen die Bläschen entstehen. Die Bläschen brauchen Kulminationspunkte, an denen sie entstehen können. Diese sind wegen der Hefeteilchen im Champagner stärker verbreitet als im normalen Sekt und deshalb sind auch die Bläschen insgesamt feiner verteilt als im normalen Sekt.

Der Champagner enthält also nicht unbedingt mehr, dafür aber feiner verteiltes Triebmittel.

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