US-Studie bestätigt Einfluss von Wetterumschwung auf Kopfschmerz
Offenbar ja. US-amerikanische Forscher*innen haben das vor einiger Zeit systematisch untersucht. Sie haben über 7 Jahre lang Daten von über 7.000 Patienten gesammelt. Dabei haben sie die Leute nicht einfach befragt, sondern sich besonders schwerwiegende Fälle herausgesucht – nämlich diejenigen Patienten, die sich in die Klinik begeben haben und bei denen die Diagnose Migräne bzw. "unspezifische Kopfschmerzen" gestellt wurde.
Dann haben sich die Forscher die Daten der Wetterämter angeschaut:
- Wie war am Tag der Aufnahme in die Klinik das Wetter? Und in den drei Tagen vorher?
- Wie waren die Temperaturen?
- Wie war der Luftdruck?
- Wie sah es mit Schadstoffen in der Luft aus?
Temperaturanstieg kann Kopfschmerz auslösen
Diese Daten wurden wiederum mit der Wettersituation an anderen Tagen im gleichen Monat verglichen. Das Ergebnis war: Ein Wetterumschwung spielt eine Rolle – vor allem, wenn die Temperaturen steigen: Ein Anstieg von 5°C innerhalb eines Tages erhöht das Kopfschmerzrisiko um etwa 8 Prozent. Wenn es noch wärmer wird, erhöht sich auch das Risiko entsprechend.
Sinkender Luftdruck wirkt ebenfalls als Auslöser
Ein Temperatursturz dagegen macht sich nicht bemerkbar, es sei denn, er geht mit fallendem Luftdruck einher. Wenn also der Luftdruck sinkt, begünstigt dies ebenfalls Kopfschmerzen.
Keinen Zusammenhang konnten die Wissenschaftler beim Faktor Luftverschmutzung feststellen. Schadstoffe in der Luft sind zwar generell eine Belastung für den Körper, erhöhen aber offenbar nicht das Kopfschmerz-Risiko.
Unklar, was genau den Kopfschmerz auslöst
Das ist allerdings nur eine Untersuchung über rein statistische Zusammenhänge. Warum steigende Temperaturen Kopfschmerzen bei entsprechend sensiblen Menschen begünstigen, darüber gibt die Studie keinerlei Auskunft. Es gibt zwar verschiedene Erklärungsansätze – etwa, dass die Blutgefäße im Gehirn und die Muskulatur, die diese Blutgefäße umgibt, sich nicht so schnell an den Wetterumschwung anpassen können. Aber richtig geklärt ist das bis heute nicht.
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Ganz allgemein gesprochen: Ja. Aber, wenn man die Studien genauer liest, stellt sich der Zusammenhang längst nicht so dramatisch dar, wie es teilweise auch im Internet zu lesen ist. Die meisten Teetrinker dürften davon nicht betroffen sein. Das Gleiche gilt übrigens auch für Kaffeetrinker – denn auch wenn die Studien mit Tee durchgeführt wurden, wird der Effekt ausschließlich auf die Temperatur zurückgeführt, nicht auf das Getränk als solches.
Bekannt wurde vor einigen Jahren eine Langzeitstudie aus dem Iran, die zu dem Ergebnis kam: Wer täglich mehr als 0,7 Liter heißen Tee mit einer Temperatur von mehr als 60°C trinkt, hat ein fast doppelt so großes Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, als der Rest der Bevölkerung. Genauer geht es um eine bestimmte Form von Speiseröhrenkrebs, das Plattenepithelkarzinom. Es gibt auch noch eine Studie aus Japan, die in eine ähnliche Richtung weist wie die aus dem Iran. Mehr Tee-Wissen für Euch: http://x.swr.de/s/teewissen | Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.