Der Buddhismus gilt als besonders friedfertige und tolerante Religion. Aber man muss auch darauf achten, dass man keinen Mythos kreiert, der kaum noch etwas mit dem realen Buddhismus zu tun hat. Es sind ja immer Menschen, die solch einer Religion folgen.
Interessant ist, dass Buddha selbst bei den Kshatriyas geboren wurde, also in der Kriegerkaste. Er hat sich davon aber abgewandt und ist im Alter von 29 Jahren bei Nacht und Nebel von zu Hause weggelaufen und in die Askese gegangen, bis er dann im Alter von 35 durch die Meditation die Erleuchtung erlangt hat.
Gewaltlosigkeit als Grundprinzip
Die Vorstellung von Gewaltlosigkeit, "Ahimsa", ist eins der beiden Grundprinzipien im Buddhismus. Ein Grundprinzip ist das abhängige Entstehen, dass nichts aus sich selbst heraus existiert, sondern immer nur in Abhängigkeit von Ursachen und Umständen. Das andere Grundprinzip ist die Gewaltlosigkeit und darauf aufbauend Altruismus und liebevolle Zuneigung. Das prägt den Buddhismus sehr; das merkt man, wenn man in buddhistische Länder fährt.
Religiöse Streitigkeiten auch im Buddhismus Teil der Geschichte
Man sieht aber auch andere Bilder, beispielsweise im Vorfeld der Olympischen Spiele [2008 in Peking]; hier wurden tibetische Mönche gewaltvoll gezeigt. Auch in Burma oder Sri Lanka konnte man Gewalt bei den Auseinandersetzungen mit den Tamilen sehen. Es hat durch die Geschichte des Buddhismus hindurch auch immer wieder Auseinandersetzungen gegeben, auch religiöse Streitigkeiten, die teilweise mit dem Militär durchgesetzt wurden.
Man sagt manchmal, dass es keine Kreuzzüge im Buddhismus gegeben hat in dem Sinne, dass man versucht hat, anderen mit Gewalt den eigenen Glauben aufzuzwingen. Das hat es wohl in der Tat nicht gegeben. Im Vergleich zu anderen Religionen ist Buddhismus sicher eine der friedvollsten, aber man darf nicht verleugnen, dass es auch im Buddhismus durchaus Gewalt gibt.
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