Man liest oft, "es zieht wie Hechtsuppe" komme von "hech sup(p)ha", ein angeblich jiddisch-hebräischer Ausdruck für "Windsbraut, starker Sturm". Allerdings finden sich die Worte so nirgendwo, wie der Jiddist Simon Neuberg bestätigt, schon gar nicht als Bezeichnung für schlecht schließende Fenster.
Würzige Fischsuppe muss kräftig ziehen
In Wirklichkeit bezog man sich im Deutschen auf die Ähnlichkeit von einer traditionell scharf gesalzenen und gepfefferten Fischsuppe mit einem scharfen Luftzug. Das hat damit zu tun, dass Fischsuppe ziehen muss, damit sich der Geschmack der Fische der Brühe mitteilt. Deswegen sagte man auch, wenn es durch Fensterritzen zog: "Das zieht wie eine Fischsuppe."
Das hat sich dann um 1800 weiterentwickelt. Da war der Hecht ein besonders toller Fisch. Und so war "es zieht wie Hechtsuppe" statt "es zieht wie Fischsuppe" einfach eine verstärkende Variante.
Redewendung Woher kommt der Ausdruck "Hals- und Beinbruch"?
Lange war man in der Forschung der Annahme, dass die Redewendung auf das Jiddisch-Hebräische zurückzuführen sei. Stimmt aber nicht! Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung Warum wünscht man "einen guten Rutsch"?
Bis vor Kurzen dachte ich, dass es aus dem Jiddischen kommt, denn es gibt eine Erklärung, die ganz wunderbar und plausibel klingt: Danach geht die Redewendung auf Rosch ha-Schana zurück. Von Rolf-Bernhard Essig
Sprache Wie ist Jiddisch entstanden?
Das Jiddische hat sich aus dem Mittelhochdeutschen entwickelt, doch ansonsten liegen die Ursprünge im Dunkeln. Es gibt kaum Quellen aus der Zeit vor 1350. Zumindest die Struktur des Jiddischen spricht für eine Herkunft im oberdeutschen Raum, also im Sprachgebiet des Alemannischen, vor allem aber Bairisch-Österreichischen bis hin zum Böhmischen. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Redensart Woher kommt "Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand"?
Auf hoher See, da muss man natürlich immer auf Gott vertrauen, weil man in solcher Gefahr ist. Und das hat man verglichen mit dem Gericht. Von Rolf-Bernhard Essig