Fernsehen
SD-Abschaltung: Ab Januar 2025 gibt es die Programme der ARD nur noch in gestochen scharf
Zum 7. Januar 2025 stellt die ARD die SD-Verbreitung ihrer Fernsehprogramme per Satellit – und somit auch im Kabel – ein. Dies betrifft Das Erste sowie alle Dritten Programme der Landesrundfunkanstalten – und damit auch das SWR-Fernsehen. Zuschauerinnen und Zuschauer, die bisher noch in SD-Qualität fernsehen, sollten schon jetzt auf HDTV umstellen. Das heißt: Über Satellit und Kabel werden ab 7. Januar alle betroffenen TV-Programme ausschließlich in der wesentlich besseren HD-Qualität angeboten.
Gründe für die SD-Abschaltung
Hauptargument für die Beendigung der SD-Verbreitung ist die Vereinheitlichung der Programmverbreitung. Seit über vierzehn Jahren strahlt die ARD ihre Programme sowohl in Standardqualität (720 x 576 Pixel), als auch in der deutlich höheren HD-Qualität (1280 x 720 Pixel) aus, was erhebliche Kosten und Mehraufwand verursacht.
Inzwischen verfügen über 90 Prozent der Fernsehhaushalte über ein HD-fähiges Endgerät, die SD-Übertragung verliert immer weiter an Relevanz.
Bereits 2016 entschied die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF), keine Rundfunkbeiträge mehr für die doppelte Programmverbreitung bereitzustellen. Die Beendigung der SD-Verbreitung trägt daher zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Rundfunkbeitrag bei.
Woran Sie erkennen, ob Sie handeln müssen
Grundsätzlich erkennen Sie HD-Sender am Programmnamen und bei vielen Programmen auch am HD-Corner-Logo: HD-Programme der ARD werden mit einer eindeutigen Senderkennung, z.B. Das Erste HD, und größtenteils auch mit einem Corner-Logo mit HD-Hinweis gekennzeichnet.
Allerdings gibt es bei einigen Programmen eine Ausnahme:
Bei den Fernsehprogrammen MDR, hr, NDR, phoenix und Radio Bremen erscheinen im Corner-Logo keine HD-Hinweise. In diesem Fall erhalten Sie über die Infotaste Ihrer Fernbedienung (die Bezeichnung kann je nach Gerätehersteller abweichen) Auskunft, ob es sich um HD oder SD handelt. Des Weiteren erkennen Sie in der Senderliste, ob Programme den Zusatz HD tragen, z. B. SWR RP / BW HD. Fehlt der Zusatz HD in der Senderliste, dann sehen Sie das Programm in der Standard-Qualität (SD) und müssen entsprechend handeln.
Laufbandeinsatz und Präfix "alt_"
Und auch hieran erkennen Sie, ob Sie tätig werden müssen:
Seit 14. Oktober 2024 kommen in den betroffenen Fernsehprogrammen Laufbänder zum Einsatz bzw. werden Infotafeln eingeblendet, die auf die bevorstehende SD-Abschaltung hinweisen. Sollten Sie diese Laufbänder oder Infotafeln sehen, besteht Ihrerseits Handlungsbedarf.
Seit 13. November werden zudem auf den SD-Sendeplätzen die Programmnamen geändert. Es wird das Wort "alt_" den Senderlisteneinträgen vorangestellt. Zum Beispiel: alt_SWR_BW. Das passiert bei allen SD-Senderlisteneinträgen der ARD-Fernsehprogramme. Neuere Empfangsgeräte übernehmen Programmnamenänderungen automatisch. Hingegen aktualisieren ältere Empfangsgeräte Programmnamen erst mit einem Suchlauf oder wenn eine Aktualisierung der Senderliste angestoßen wird.
Das ist zu tun
Sie haben die Möglichkeit, einen manuellen oder automatischen Sendersuchlauf durchzuführen. Diesen starten Sie bitte über das Menü Ihres Fernsehers bzw. Receivers.
Werden über Satellit bereits Programme in HD empfangen, empfiehlt sich der manuelle Sendersuchlauf, bei dem Ihre bereits angelegte Favoriten-Sortierung erhalten bleibt: Je nach Gerät tragen Sie Transponderfrequenz (MHz oder GHz), Fehlerschutz, Symbolrate (kBd oder MSymb/s), Polarisation oder einzelne Sendernamen ein. Die Parameter für den manuellen Suchlauf von das Erste sowie von allen Dritten Fernsehprogrammen der ARD sind hier für Sie aufgelistet.
Der automatische Sendersuchlauf empfiehlt sich dagegen, wenn Sie Ihre Programme über Kabel empfangen.
Empfangen Sie danach immer noch keine HD-Sender, dann ist wahrscheinlich der Kauf eines HD-geeigneten Gerätes notwendig.
Was ist für den Empfang der Programme in HD nötig?
Um die ARD-Programme in hochauflösender Bildqualität empfangen zu können, ist ein entsprechendes Empfangsgerät mit DVB-S2-Tuner (Satellit) bzw. mit HD-fähigem DVB-C-Tuner (Kabel) notwendig – das kann entweder ein HD-fähiger Fernseher oder Receiver sein.
Auch ältere TV-Modelle können HD-Programme empfangen. Mit einem HD-fähigen Receiver kann das vorhandene TV-Gerät kostengünstig umrüstet werden. Die Umstellung auf HD ist mit einem HD-fähigen Satelliten- bzw. Kabelreceiver ab ca. 35 Euro realisierbar – die Anschaffung eines neuen Fernsehgerätes ist somit nicht notwendig.
Die meisten Fernsehgeräte, die nach 2015 erworben wurden, verfügen bereits über HD-fähige Empfangstuner, sodass kein zusätzlicher Receiver mit extra Fernbedienung für den Empfang von HD-Programmen benötigt wird.
Gutes noch besser sehen
Die Umstellung auf HD bietet deutliche Vorteile: gestochen scharfe Bilder und brillante Farben – zudem eine bessere Tonqualität.
Außerdem kann die Funktion „Klare Sprache“ genutzt werden. Diese sprachoptimierte Tonspur reduziert Hintergrundgeräusche und unterlegte Musik, so dass Dialoge besser zu verstehen sind. Mehr Infos zu „Klare Sprache” finden Sie hier.
Fragen rund um die SD-Abschaltung
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur SD-Abschaltung (FAQs) stehen für Sie hier zum Abruf bereit.
Hotline geschaltet
ARD Digital hat eine zentrale Hotline geschaltet. Diese steht für Fragen rund um die SD-Abschaltung werktäglich zwischen 8.00 und 23.00 Uhr zur Verfügung; zwischen dem 2. Dezember 2024 und 2. Februar 2025 dann täglich, inklusive an Sonn- und Feiertagen. Die Hotline ist unter folgender Rufnummer zu erreichen: (0331) 58 56 96 06
Das SWR Fernsehen für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, Das Erste sowie alle anderen Programme der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender sind frei und unverschlüsselt zu empfangen. Alle deutschsprachigen Angebote in Europa werden digital über den Satelliten ASTRA 19,2° Ost ausgestrahlt.
DVB-S2-Tuner oder -Receiver nötig
Für den Empfang wird neben der Satellitenschüssel ein Fernsehgerät mit einem DVB-S2 Tuner benötigt. Ist das Fernsehgerät noch nicht mit einem DVB-S2 Tuner ausgestattet, wird zwischen Satellitenschüssel und Fernsehgerät ein DVB-S2 fähiger Receiver – auch Set-Top-Box genannt – angeschlossen.
Hochaufgelöste Bilder und exzellenter Ton mit HDTV
Unsere beiden regionalen Fernsehprogramme sind in HDTV, also mit hochaufgelösten Bildern und exzellentem Ton, zu empfangen. Neben dem Ersten sind weitere dritte Fernsehprogramme sowie die Gemeinschaftsprogramme arte, Phoenix, 3sat und KiKA in hoher Qualität verfügbar. Zum Empfang dieser Programme ist ein entsprechendes HD-fähiges Endgerät notwendig.
Empfangsdaten der ARD Fernsehprogramme
Radio
Auch die Radioprogramme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind über Satellit zu empfangen. Lediglich bei den Programmen mit Regionalanteil gibt es Einschränkungen: So wird bei SWR4 in Baden-Württemberg das Regionalprogramm SWR4 Studio Stuttgart und in Rheinland-Pfalz das Regionalprogramm SWR4 Studio Mainz ausgestrahlt.
SWR Radioprogramme ab 20. Juli 2021 auf zusätzlichem Transponder
Das Hörfunkangebot des SWR wird ab dem 20. Juli 2021 über ASTRA 19,2° Ost zusätzlich über Transponder 39 im modernen Audioformat AAC-LC (Advanced Audio Codec – Low Complexity) verbreitet.
Transponder 39 | Frequenz: 11,053 GHz | Polarisation: horizontal | Symbolrate: 22,000 MSym/s | Fehlerschutz (FEC): 2/3
Der Audiostandard AAC-LC ist Bestandteil des DVB-S2 Standards, benötigt bei gleicher Klangqualität weniger Datenrate und erlaubt so eine effizientere und kostengünstigere Verbreitung.
Im Vorfeld des Regelbetriebs startet die ARD ab dem 30. Juni 2021 einen ca. dreiwöchigen Probebetrieb. Ab diesem Zeitpunkt ist das bisherige Angebot an der Kennung „alt_“ zu erkennen - also zum Beispiel „alt_SWR Aktuell“. Unsere Hörfunkprogramme werden vorläufig über den bisherigen Transponder 93 und dem neuen Transponder 39 parallel verbreitet. Ende 2021 endet dann der Betrieb auf Transponder 93.
Das neue Angebot kann mit allen DVB-S2-Geräten empfangen werden, die den Audiostandard AAC-LC unterstützen. Seit ca. 2012 wird dieser Codec von nahezu allen am Markt erhältlichen, standardkonformen DVB-S2-Empfängern (Set-Top-Box oder Fernseher) unterstützt. In den meisten Fällen bedeutet dies, dass nach einem Sendersuchlauf weiterhin alle genutzten Hörfunk-Programme zu empfangen sind. Viele Geräte führen einen Suchlauf automatisch durch.
Weitere Informationen finden Sie auch auf ARD-Digital