Mit Putins Krieg gegen die Ukraine hat die erinnerungspolitische Abkehr von Russland im Land stark an Bedeutung gewonnen. Immer weniger Ukrainer wollen Russisch sprechen. Straßen und öffentliche Plätze werden umbenannt, Sowjet-Denkmäler abgerissen, russische Klassiker wie Tolstoi aus dem Schulunterricht verbannt. Bereits 2015 verabschiedete das Parlament in Kiew ein Gesetz zur "Dekommunisierung der Ukraine".
Die radikalen Maßnahmen sorgen auch für Streit. So wehren sich die Menschen aus Tscherwonograd, ihrer Stadt einen neuen Namen zu geben. Über die Geschichtspolitik entscheiden nun Gerichte.