Der Forscher Heinrich Faust sitzt in seinem Labor vor dem Computer. Als er frustriert den Stecker ziehen will, erscheint Mephisto. Er zeigt Faust erotische Webseiten und verführt ihn zu Dates in der realen Welt. Bald darauf wird Faust die lästige Gretchenfrage hören: "Wie hältst du es in dieser hochtechnisierten, sexualisierten Welt mit der Moral?"
So könnte ein Szenario von "Faust" im 21. Jahrhundert aussehen. Goethes Tragödie ist zeitlos aktuell. Bis heute spiegelt sie den Umgang mit der Welt, der im Namen des Fortschritts, aber auch der Liebe und Befreiung über Leichen geht.
John von Düffel und Ulrike Draesner im Gespräch mit Anja Brockert über Goethes "Faust"
Produktion 2015