Radio als perfektes Propaganda-Medium
Das Radio war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein neues und besonders schnelles Massenmedium. Praktisch alle späteren Kriegsparteien des Zweiten Weltkriegs erkannten das enorme Propaganda-Potenzial des Rundfunks.
Die Briten sind Meister der Geheimsender
Als wahre Meister der „black propaganda“, der schwarzen Radio-Propaganda, entpuppten sich die Briten. Für ihre Programme von Sendern wie „Gustav Siegfried I“, den „Soldatensender Calais“ oder den „Deutschen Kurzwellensender Atlantik“ konnten sie auf exklusive Geheimdienstinformationen zurückgreifen.
Seltene Tonaufnahmen aus dem Imperial War Museum London geben einen kleinen Eindruck vom Programm der britischen Geheimsender.
Goebbels bereitet die Radiopropaganda Sorgen
Federführend für die britische Propaganda gegen Nazi-Deutschland war der BBC-Kommentator Sefton Delmer, der – 1904 in Berlin geboren und aufgewachsen – akzentfrei Deutsch sprach, als international bester Kenner der Nazis galt und einen bunten Haufen Nazi-kritischer Journalisten um sich scharte. Dazu gehörten auch deutsche Kriegsgefangene oder desertierte Soldaten.
Das Programm der Feindsender war eine Mischung aus Fakten und Fake News, vor allem aber viel Swing-Musik, die bei den Soldaten an der Front besonders gut ankam.
Die britischen Feindprogramme bereiteten Joseph Goebbels und den deutschen Heeresleitern große Sorgen. Den meisten Sendern aber und ihrem Ursprungsgebiet kam die Gestapo nie auf die Schliche.