"Wutbürger" nannte sie die Presse und verpasste damit den lautstarken Pegida-Demonstrationen ein wirksames Etikett. Denn Wut und Zorn gehören seit dem frühen Christentum zu den sieben Todsünden.
Bereits die Philosophen der Antike wollten diese übermächtigen Gefühle beherrschbar machen. Menschen dürfen sich nicht erzürnen, Götter hingegen schon. Andererseits: Liegen, wenn nicht in der schnell verrauchenden Wut so doch im anhaltenden Zorn auch nützliche Impulse? "Zorn macht langweilige Menschen geistreich", so Francis Bacon.