Die Schwester hassen, peinlich finden, ihr ein Bein stellen, sie dann aber wieder zu bewundern – das zeigt die Bandbreite und Ambivalenz der Beziehungen von Schwestern.
Darüber hinaus erfährt die Schwesterbeziehung ihre geradezu universale Bedeutung durch eine verschwiegene Bezugnahme auf eine dritte Frau, auf die Mutter – eine seelische Dynamik, die die legendäre, ja mythisch gewordene Solidarität unter Schwestern mit einer dauerhaften Spannung unterlegt.
Der Soziologie-Professor Tilman Allert beleuchtet diese psychologische Ambivalenz.
Tilman Allert ist Professor für Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.