Juli Zeh entwirft in ihrem Roman "Corpus Delicti" die Dystopie einer Gesundheitsdiktatur im 21. Jahrhundert.
Das Buch erschien 2009 und erzählt von einer jungen Frau, die sich wegen mangelnder Hygiene, Fitness, Gesundheitsvorsorge und innerer Ausgeglichenheit vor einem Schwurgericht verantworten muss. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle anderen Werte verdrängt hat, wird sie als gefährliches Subjekt eingestuft. Der Gerichtsprozess weist dabei Ähnlichkeiten mit den Schauprozessen der Hexenverfolgung im Mittelalter auf. Mit fingierten Beweisstücken, Folter und erpressten Zeugenaussagen soll jeder Widerstand gebrochen werden.
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