7.5.1919

Friedensverhandlungen von Versailles

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SWR2 Archivradio
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Gábor Paál
Gábor Paál

Deutschland habe den Krieg verloren und schwere Verbrechen begangen, trage jedoch nicht die alleinige Schuld am Krieg. So argumentiert der Diplomat Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau, der Deutschland bei den Friedensverhandlungen in Versailles vertritt.

Allerdings kann er wenig erreichen. Der Vertrag stellt die alleinige Schuld Deutschlands fest und verpflichtet es zu Gebietsabtretungen und umfangreichen Reparationszahlungen. An jenem Tag weigert sich die deutsche Seite zu unterschreiben. Dies geschieht erst am 28. Juni, als die Siegermächte eine Militärinvasion androhen. Die Rede hat Brockdorff-Rantzau 1920 nachaufgenommen.

Nach der Übergabe des Vertragsentwurfs durch die Alliierten: 7. Mai 1919

Ulrich Graf von Brockdorff-Rantzau (1869 - 1928) war ein deutscher Diplomat; 1912 Gesandter in Dänemark. Brockdorff-Rantzau ist ein Gegner der preußischen Politik, die Dänen in Nordschleswig per Gesetzgebung ins Deutsche Reich einzugliedern. 1919 nimmt er das Amt des Staatssekretärs des Auswärtigen an. Er weist als Leiter der deutschen Delegation auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 die Alleinschuld Deutschlands und Österreichs am Krieg zurück. Er gesteht aber eine Mitschuld, besonders in Bezug auf Belgien, ein.

Bild einer Demonstration gegen die Vorgaben des Versailler Friedensvertrags in Berlin 1919,  Fahnen und Schilder, von denen eines "Nieder mit dem Gewaltfrieden" fordert, viele Hüte, schwarzweiß
Demonstration gegen die Friedensbedingungen des Versailler Vertrags in Berlin im Jahr 1919

Unter seiner Leitung werden deutsche Gegenvorschläge zum Versailler Vertrag ausgearbeitet, die auf eine Milderung der Konditionen für Deutschland abzielen. Nach der negativen Antwort der Siegermächte spricht sich Brockdorff-Rantzau gegen die Unterschrift unter das "Diktat" aus. Das gesamte Kabinett Scheidemann tritt im Juni 1919 zurück. Brockdorff-Rantzau zieht sich auf sein Landgut zurück. In Zeitungsartikeln plädiert er für eine Revision des Versailler Vertrags und für die Errichtung einer Völkerrechtsordnung. 1922 wird er Botschafter in Moskau.

23.6.1919 Versailler Vertrag: Reichskanzler Bauer erklärt Zustimmung

23.6.1919 | Reichskanzler Gustav Bauer sieht keine Alternative, als den Vertrag von Versailles zu unterzeichnen. Er wollte erreichen, dass die Anerkennung der deutschen Kriegsschuld aus dem Dokument gestrichen wird – ohne Erfolg. Davon handelt Bauers Rede vor der Nationalversammlung am 23. Juni 1919. "Wir sind wehrlos. Wehrlos ist aber nicht ehrlos."

Porträt Der Politiker Matthias Erzberger – Märtyrer der Weimarer Republik

"Die Kugel, die mich treffen soll, ist schon gegossen" vertraut Matthias Erzberger seiner Tochter 1920 an. Ein Jahr später wird der Schwabe – eine ebenso begabte wie tragische Symbolfigur der Weimarer Republik – von Rechtsextremen erschossen.

11.5.1932 Diskussion über die Reparationszahlungen

11.5.1932 | Die Sitzung behandelt einen Gesetzentwurf zur Tilgung der Schulden des Reichs, also der Reparationszahlungen. Reichskanzler Brüning drängt auf rasche Verabschiedung des Gesetzes.

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