Am 3. Oktober 1929 starb Reichsaußenminister Gustav Stresemann. Stresemann, der auch Vorsitzender der Deutschen Volkspartei war, genoss hohes Ansehen. Auch wegen seiner Politik gegenüber Frankreich, die auf Verständigung abzielte. Stresemann hatte den Vertrag von Locarno ausgehandelt. Der sah, vereinfacht, vor, dass Deutschland die Grenzen mit Frankreich anerkennt, also auch keine Ansprüche auf Elsass-Lothringen mehr erhebt. Im Gegenzug hat Frankreich die besetzen Gebiete im Rheinland früher als geplant geräumt.
Für diese Politik bekam Stresemann mit seinem französischen Amtskollegen Aristide Briand den Friedensnobelpreis. Auf diese Leistungen bezieht sich Reichskanzler Hermann Müller in seiner Trauerrede am 6. Oktober 1929 im Reichstag. Nach ihm spricht der Vizepräsident des Reichstags Siegfried von Kardoff. Anschließend beginnt ein Trauerzug.
Am Ende dieser Aufnahme kündigt Reporter Alfred Braun den zweiten Teil der Trauerfeier an, nämlich den Trauerzug, über den Alfred Braun etwas später vom Auswärtigen Amt aus berichtet. Dieser Bericht vom Trauerzug ist die älteste am Stück erhaltene Reportage der deutschen Rundfunkgeschichte.
29.10.1923 "Achtung! Achtung!" – So begann die erste Rundfunksendung
Am 29. Oktober 1923 begann der Rundfunkbetrieb. Friedrich Georg Knöpfke sprach die berühmten Worte "Achtung! Achtung! Hier ist die Sendestelle Berlin im Vox-Haus auf Welle 400!". Knöpfke war Direktor der Funkstunde Berlin. | http://swr.li/erste-rundfunksendung
6.10.1929 Älteste Radioreportage: Trauerzug für Gustav Stresemann
6.10.1929 | Alfred Braun berichtet von der Trauerfeier für den verstorbenen Außenminister Gustav Stresemann. Es ist die älteste erhaltende Hörfunkreportage. Alfred Braun war einer der ersten, die mit dem legendären Ruf „Achtung Achtung, hier ist Berlin“ über den Äther zu hören waren.
18.10.1952 Wie Alfred Braun die Rundfunkreportage erfand
18.10.1952 | Achtung, Achtung, hier ist Berlin – diese Stimme gehört Alfred Braun. Der Rundfunkpionier und Schauspieler war aber nicht nur Ansager, sondern von ihm stammen auch die ältesten erhaltenen Rundfunkreportagen. Im Archivradio etwa haben wir seinen Bericht von der Trauerfeier für den verstorbenen Außenminister Gustav Stresemann 1929 und seine Flüsterreportage von der Nobelpreisverleihung an Thomas Mann 1929. Im folgenden Interview vom 18. Oktober 1952 erzählt er in einem rückblickenden Interview, wie er, eher durch, Zufall der erste Hörfunkreporter wurde.